Biografie zu Michael Fassbender
Michael Fassbender kommt am 2. April 1977 in Heidelberg als Sohn eines deutschen Vaters und einer irischen Mutter zur Welt. Bereits ab seinem zweiten Lebensjahr wächst der kleine Michael in Killarney im südwestlichen Irland auf. Und so beginnt seine Karriere als Schauspieler vor allem in britischen und irischen Produktionen. Sein erster großer Auftritt findet jedoch in einer preisgekrönten Serie für den US-amerikanischen TV-Sender HBO statt: In Band of Brothers - Wir waren wie Brüder (mit Donnie Wahlberg und Scott Grimes) kämpft Michael Fassbender an der Front im Zweiten Weltkrieg. Danach schneien bald weitere Rollenangebot ins Haus. Mitunter spielt er den gefallenen Engels Azazeal in der britischen TV-Serie Hex.
Im Kino fasst Fassbender erstmals 2006 als spartanischer Krieger in dem Comic-Historienfilm (mit Gerard Butler und Dominic West) Fuß. Baute er für noch seine Muskeln auf, hungert er sich für seine erste große Kinorolle auf 58 Kilogramm bei 1,85 Metern Körpergröße herunter. In dem Film Hunger (2008) ist der Name also Programm. In dem Drama mimt Michael Fassbender den IRA-Häftling Bobby Sands, der sich in einem britischen Gefängnis zu Tode hungert. Der Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht, ist seine erste Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten Filmemacher Steve McQueen – aber nicht die letzte.
Michael Fassbender wird zu Magneto
Im Folgejahr darf Michael Fassbender für den Kultregisseur Quentin Tarantino Nazis jagen. Denn in Inglorious Basterds (2009; mit Brad Pitt und Christoph Waltz) schlüpft der gebürtige Heidelberger in die Rolle eines Briten. Jener blutdurchtränkte Film bedeutet für Michael Fassbender auch außerhalb der britischen Nordseeinsel den Durchbruch und ebnet ihm schließlich den Weg nach Hollywood.
Mit seinem Auftritt als X-Men-Widersacher Magneto in der Comic-Verfilmung X-Men: Erste Entscheidung festigt Michael Fassbender seinen Superstar-Status in Hollywood. Er beerbt damit keinen geringeren als Gandalf-Darsteller Ian McKellen, der Magneto in den ersten drei X-Men-Kinofilmen verkörperte. X-Men: Erste Entscheidung spielt in den vergangenen 1960ern und Michael Fassbender mimt die junge Version des alten Erzfeindes Magneto. 2014 folgt X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (mit Jennifer Lawrence, Ellen Page und Hugh Jackman), zwei weitere Jahre später X-Men: Apocalypse (2016; mit James McAvoy, Jennifer Lawrence und Oscar Isaac) sowie 2019 X-Men: Dark Phoenix (mit Sophie Turner und James McAvoy).
Michael Fassbender zeigt sich nackt wie nie
Für das Drama Shame (2011) zeigt Michael Fassbender alles. In der Rolle des sexsüchtigen Brandon präsentiert er sich nicht nur nackt, Michael Fassbender muss auch sein Innerstes vollends offenlegen. So will es sein Regisseur Steve McQueen von ihm sehen und treibt ihn damit zu Höchstleistungen an. Der Film mit Carey Mulligan als labile Schwester des sexsüchtigen Brandon reift zum großen Kritikererfolg und Michael Fassbender wird mit Preisen überhäuft. Unter anderem bekommt der Ire eine Golden-Globe- und eine BAFTA-Nominierung und er wird auf dem Filmfest in Venedig als bester Darsteller ausgezeichnet. Eine große Ehre für den aufstrebenden Schauspieler.
Im Anschluss fügt Michael Fassbender seinem Lebenslauf weitere klangvolle Filmtitel hinzu. Mit Regisseur Steven Soderbergh dreht er den Action-Thriller Haywire (2011; mit Michael Douglas und Channing Tatum). In Ridley Scotts Science-Fiction-Film Prometheus - Dunkle Zeichen (2012; mit Noomi Rapace und Charlize Theron) mimt Michael Fassbender einen Androiden. Die Zusammenarbeit mit dem Star-Regisseur verläuft so harmonisch, dass Scott ihn gleich noch für The Counselor (2013) unter Vertrag nimmt, für den Michael Fassbender gemeinsam mit Cameron Diaz, Penélope Cruz und Brad Pitt vor der Kamera steht.
Michael Fassbender geht ins Oscar-Rennen
Und schließlich kommt es zur bislang dritten und letzten beruflichen Zusammenarbeit mit Steve McQueen. Der Filmemacher besetzt Michael Fassbender als grausamen Sklavenhalter in 12 Years a Slave (2013; mit Brad Pitt und Chiwetel Ejiofor). Als peitscheschwingender Trunkenbold, der zu Wutausbrüchen und sexuellen Übergriffen neigt, beeindruckt Michael Fassbender neben den Kinobesuchern auch die "Academy of Motion Picture Arts and Sciences", die jedes Jahr über die Oscar-Gewinner abstimmt. Sie nominiert Michael Fassbender für einen Oscar als Besten Nebendarsteller. Regisseur Steve McQueen geht ebenfalls ins Rennen um den allerbegehrtesten Preis der Filmbrache. Beide gehen am Ende aber leer aus.
Anno 2015 kommt die vielbeachtete Filmbiographie des Apple-Gründers Steve Jobs unter dem Titel Steve Jobs (mit Kate Winslet und Seth Rogen) in die Kinos – mit Michael Fassbender als Protagonisten. Der Film über den iPhone-Erfinder bleibt an den Kinokassen zwar hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurück, trotzdem erntet Michael Fassbender jede Menge Lob für seine überzeugende darstellerische Leistung. Zudem erhält er jeweils eine Oscar- und eine Golden-Globe-Nominierung als Bester Hauptdarsteller. Angesichts seiner bereits so vielen Nominierungen für die wichtigsten Filmpreise ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis sich Michael Fassbender nun wirklich in die Liste der namhaften Preisträger einreihen darf.
Magneto heiratet Tomb Raider
Neben einigen semi-erfolgreichen Produktionen glänzt Michael Fassbender in typischen Popcorn-Blockbustern. Damit gewinnt man zwar keinen Oscar, füllt aber das Bankkonto. So gibt er den Protagonisten in der filmischen Game-Adaption Assassin's Creed (2016; mit Marion Cotillard und Jeremy Irons) und verkörpert abermals einen Androiden in der Alien-Fortsetzung Alien Covenant (2017; mit Katherine Waterston und Billy Crudup). Dazu gesellt sich der bereits erwähnte X-Men-Teil X-Men: Dark Phoenix (2019).
Die bedeutendsten Film-Awards werden übrigens gar nicht von Jurys übergeben, sondern vom Schicksal. Denn bei den Dreharbeiten zu dem Drama The Light Between Oceans lernt Michael Fassbender Ende 2014 die schwedische Schauspielerin Alicia Vikander kennen – genau, die neue Miss Tomb Raider. Die beiden verlieben sich ineinander und lassen im Oktober 2017 die Hochzeitsglocken läuten – wer braucht da noch einen Oscar.