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Til Schweiger

Foto: © Jörg Carstensen_dpa

Am Anfang seiner Karriere standen die Lindenstraße, Pornofilme und eine tiefergelegte Schwörerkarre aus Rüsselsheim. Doch längst wurde aus ihm der wahrscheinlich größte deutsche Kino-Star seiner Zeit, auch wenn er mitunter die Schar der Kritiker gerne polarisiert: die Rede ist von Til Schweiger. Heute spielt er im Tatort, in großen Hollywood-Produktionen und liefert hierzulande Blockbuster wie Keinohrhasen, Kokowääh oder Honig im Kopf. Ab dem 21. Juli 2020 ist Til Schweiger übrigens auf ProSieben in der brandneuen Show-Quiz-Show "Wer sieht das denn?!" als Teil des prominenten Rateteams zu sehen. 

NameTil
NachnameSchweiger
LandDeutschland
GeburtsortFreiburg im Breisgau, Baden-Württemberg
Alter60
Geburtstag19.12.1963
SternzeichenSchütze
Geschlechtm
Haarfarbedunkelblond

Biografie zu Til Schweiger

Tilman Valentin Schweiger ist gebürtiger Freiburger und wächst mit seinen zwei Brüdern und seinen Eltern in Heuchelheim nahe dem hessischen Gießen auf. Seine Eltern sind beide Lehrer und zunächst schlägt auch Til Schweiger eine akademische Laufbahn in Germanistik und Medizin ein, landet aber letzten Endes beim Schauspielstudium in Köln. Am Anfang seiner Karriere stehen jedoch noch nicht die großen Blockbuster, stattdessen synchronisiert er Filme, um sich über Wasser zu halten. Besonders wählerisch ist der Mime dabei nicht, sodass auch der eine oder andere Pornofilm seine Stimme bekommt.

Das Karrieresprungbrett von Til Schweiger steht dann mitten auf der Lindenstraße. Als Jo Zenker flimmert er von 1990 bis 1992 jeden Sonntag über die deutschen TV-Geräte und lernt dabei viel über das TV-Business. Seine erste Kinorolle bekommt Til Schweiger vom deutschen Filmemacher Bernd Eichinger, der ihm die Hauptrolle in seiner Actionkomödie Manta, Manta (mit Tina Ruland und Michael Kessler) gibt.

Til Schweiger als bewegter Mann

Auch mit seiner zweiten Kinokomödie landet Til Schweiger einen Volltreffer. In der Comic-Verfilmung Der bewegte Mann (1994) spielt der junge Mime an der Seite von Katja Riemann und Armin Rohde und wird durch den Erfolg der Komödie endgültig zum Star. Zusammen mit Detlev Buck in einer Männerpension (1996; mit Marie Bäumer und Heike Makatsch) feiert Til Schweiger rund zwei Jahre später bereits seinen nächsten kommerziellen Clou.

Noch erfolgreicher wird im selben Jahr aber die Liebeskomödie Das Superweib (1996), in der er die männliche Hauptrolle an der Seite von Veronica Ferres übernimmt. Im gleichen Jahr gründet Til Schweiger seine eigene Produktionsfirma "Mr. Brown Entertainment", mit der er 1997 als erstes das tragisch-komödiantische Roadmovie Knockin' on Heaven's Door (mit Jan Josef Liefers und Moritz Bleibtreu) verwirklicht.

Til Schweiger folgt dem Ruf aus Hollywood

Der große Erfolg Schweigers im deutschen Kino bleibt auch in Hollywood nicht unbemerkt. So steht er 1998 in dem Krimi Judas Kiss zusammen mit Alan Rickman und Emma Thompson vor der Kamera. Anno 2001 spielt Til Schweiger neben Neve Campbell und Nick Nolte in Investigating Sex und mit Sylvester Stallone in Driven mit. 2003 lernt er Angelina Jolie in Lara Croft: Tomb Raider - Die Wiege des Lebens besser kennen und ein Jahr später Keira Knightley und Clive Owen in dem Historienfilm King Arthur (2004).

Trotz einiger Blockbuster in Hollywood dreht Til Schweiger auch in Deutschland immer wieder Filme – und auch hierzulande lassen sich echte Kassenknüller produzieren. 2004 etwa engagiert ihn Michael Bully Herbig für die Heldenrolle in seiner Komödie (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 (mit Christian Tramitz und Rick Kavanian), bekanntermaßen einer der erfolgreichsten deutschen Filme überhaupt.  

Wie schon einst in seinem Killer-Thriller Der Eisbär (1998) übernimmt Til Schweiger auch in der Tragikomödie Barfuss (2005) die Regie und etabliert sich damit neben seiner Schauspieltätigkeit auch immer mehr hinter der Kamera als Filmemacher. Sein synchrones Schaffen vor und hinter der Kamera perfektioniert Til Schweiger 2007 in seinen beiden Komödien Keinohrhasen (mit Nora Tschirner und Matthias Schweighöfer) und Zweiohrküken (mit Emma Schweiger, Thomas Heinze und Heiner Lauterbach). Insbesondere Keinohrhasen, eine Liebeskomödie um einen Boulevard-Reporter, der in einem Kindergarten Sozialstunden ableisten muss, entwickelte sich rasch zu einem der erfolgreichsten nationalen Filme aller Zeiten.

Quentin Tarantino schnappt sich Til Schweiger

Til Schweigers großes Kino-Vorbild ist der Pulp-Fiction-Regisseur Quentin Tarantino. So dürfte sich 2009 für Schweiger wohl ein Traum erfüllen, als Tarantino ihm ein Angebot macht, dass er nicht ablehnen kann: eine Rolle in Inglorious Basterds. Gemeinsam mit einem internationalen Star-Cast, unter anderem bestehend aus Diane Kruger, Brad Pitt, Christoph Waltz und Daniel Brühl, entsteht unter der Regie von Quentin Tarantino in Deutschland ein Kriegsfilm, der längst Kultstatus erreicht hat. So gesehen zählt Inglorious Basterds sicherlich zu Til Schweigers wichtigsten internationalen Filmen.

Auf nationaler Bühne bleiben Til Schweigers romantische Komödien allerdings am beliebtesten. So erscheinen noch 2009 die RomComs Männerherzen (mit Christian Ulmen und Jana Pallaske) sowie Zweiohrküken. Mit Kokowääh (2011; mit Jasmin Gerat und Samuel Finzi) pusht Til Schweiger zusätzlich seine Erfolgs-Vita. Die Komödie, in der erneut auch seine Kinder eine Rolle haben, wird ein riesiger Erfolg und erreicht sogar noch mehr Kinobesucher in Deutschland als Zweiohrküken. 2013 folgt mit Kokowaäh 2 die gefeierte Fortsetzung.

Til Schweiger als Kommissar Nick Tschiller im Tatort

Im Jahre 2013 lässt sich Til Schweiger auch mal wieder auf der Mattscheibe blicken, und zwar als Tatort-Kommissar Nick Tschiller. Die Entscheidung der Tatort-Macher, Til Schweiger zum Kriminalhauptkommissar zu befördern, sorgt in Deutschlands Medien für jede Menge Gesprächsstoff. Und die Tatort-Fans macht sein Auftritt als Hamburger Fernsehkommissar zumindest sehr neugierig. Die erste Folge Willkommen in Hamburg (mit Fahri Yardım und Luna Schweiger) lockt 12,57 Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte – die höchste Zuschauerzahl seit immerhin 20 Jahren für eine Tatort-Episode.

Im Fernsehen folgen daraufhin bislang noch drei weitere Fälle mit dem Ermittler-Duo Nick Tschiller und Yalcin Gümer (Fahri Yardım), nämlich Kopfgeld (2014), Der große Schmerz (2016) sowie Fegefeuer (2016). Da Til Schweigers Kommissar Nick Tschiller ohnehin wie eine Mischung aus Stirb langsam und Schimanski wirkt, ist es nur konsequent, jenen Charakter ins Kino zu bringen. Anfang 2016 erscheint also der Action-Thriller Tschiller: Off Duty in den Lichtspielhäusern. Mit gerade mal 280.000 zahlenden Besuchern gilt der Kino-Tatort jedoch als riesiger Flop. Und das, obwohl die gebotene Action absolut erstklassig gemacht ist, dafür erscheint vielen Tatort-Fans die Handlung zu dünn. Selbst bei seiner TV-Premiere holt Tschiller: Off Duty gerade mal 5,3 Millionen Zuschauer vor die Fernseher, normal hat ein Tatort gut das Doppelte an Einschaltquote.

Til Schweiger und Dieter Hallervorden mit Honig im Kopf

Auf die eher leise Tour kommt Til Schweigers Tragikomödie Honig im Kopf (2014). Neben seiner Hauptrolle als Familienvater Niko Rosenbach schreibt Til Schweiger hierfür das Drehbuch, führt Regie und leitet die Produktion. Im Film geht es vor allem um seinen an Alzheimer erkrankten Vater und ehemaligen Tierarzt Amandus Rosenbach (Dieter Hallervorden). Als Amandus' Chaos-Aktivitäten immer heftiger werden, sieht sich Niko gezwungen, seinen Vater ins Heim zu geben. Nikos Tochter Tilda (Emma Schweiger) will dies jedoch verhindern und brennt mit ihrem Opa nach Venedig durch, wo er einst seine Flitterwochen mit seiner verstorbenen Frau verbrachte. 

Honig im Kopf wird mit 7,19 Millionen Zuschauer der erfolgreichste Kinofilm des Jahres. Til Schweiger kann für seine Komödie sogar Hollywood begeistern und adaptiert den Film selbst unter dem Titel Head Full of Honey. Für die Rolle des an Alzheimer erkrankten Opas war zunächst Michael Douglas vorgesehen, doch letztendlich übernimmt Nick Nolte diesen Part. Die zwei anderen Hauptrollen gehen an Matt Dillon und Emily Mortimer. Das Demenz-Drama läuft im November 2018 in vier ausgesuchten US-amerikanischen Kinos an, wird aber nach vernichtenden US-Kritiken und nur 11 Tausend Dollar einnahmen schnell wieder aus dem Programm genommen. Für Til Schweiger stellt dieser Flop ein trauriges Karrieretief dar. Im März 2019 kommt Head Full Of Honeyin die deutschen Kinos, wo sich Til Schweiger ein nationales Happy End für seinen internationalen Film erhofft - allerdings vergeblich. Doch vielleicht geht es ja bald dank Action-Kino aus Hollywood für ihn aufwärts: aktuell dreht Til Schweiger zusammen mit Bruce Willis den Thriller Run of the Hitman, darin spielt er eine Hauptrolle.   

Til Schweigers Kinder

Vor seinem Ausflug nach Hollywood mit Head Full of Honey als Regisseur sieht man Til Schweiger übrigens noch in etlichen anderen Streifen vor der Kamera, etwa in Vier gegen die Bank (2016; mit Matthias Schweighöfer, Michael Herbig und Jan Josef Liefers) oder in Hot Dog (2018; mit Matthias Schweighöfer und Lilli Schweiger) sowie in Klassentreffen 1.0 (2018; mit Samuel Finzi, Milan Peschel und Lilli Schweiger).

Privat war Til Schweiger von 1995 bis 2014 mit dem Model Dana Carlsen verheiratet, das Paar trennt sich aber bereits 2005. Aus ihrer Ehe gehen der Sohn Valentin sowie die Töchter Luna, Lilli und Emma hervor. Alle drei Töchter sind auch als Schauspielerinnen aktiv.

Video: Wow! So groß ist Til Schweigers Tochter Lilli schon

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