Sonnenschutz für eine gesunde Bräune
Schädlicher UV-Filter? Alles, was ihr über Octocrylene in Sonnencremes wissen wollt
- Aktualisiert: 18.06.2023
- 08:14 Uhr
- Regine Wagner
Sonnencreme ohne Octocrylene ist nicht nur für euren Körper, sondern auch für die Umwelt besser. Doch auch bei den alternativ verwendeter mineralischen Sonnencreme gilt es einiges zu beachten. Wir haben alle Infos zu Octocrylene und Sonnencreme ohne Octocrylene für euch zusammengestellt - damit dem Sonnenbad nichts im Wege steht!
Was ist Octocrylene?
Octocrylene, auch Octocrylen oder Octocrilen geschrieben, ist ein Wirkstoff, der als Sonnenschutzfilter in Sonnencreme und anderen Kosmetikprodukten eingesetzt wird. Octocrylene gehört zu der Gruppe der chemischen UV-Filter, die die Sonnenstrahlung aufnehmen und in Wärme umwandeln und so verhindern, dass unsere Haut geschädigt wird. Octocrylene steckt nicht nur in Sonnencreme, sondern auch in zahlreichen anderen Kosmetikprodukten, die mit einem Lichtschutzfaktor versehen sind. Dazu gehören Gesichtscremes, Make-up, Lippenpflegestifte, aber auch Haargel und andere Produkte zur Haarpflege. Wenn ihr wissen wollt, ob eure Kosmetikprodukte Octocrylene enthalten, checkt einfach die Liste der Inhaltsstoffe: Octocrylene ist unter dem INCI-Namen Octocrylene dort angegeben.
Tipp: Mit Naturkosmetik, DIY Gesichtscreme oder DIY Lippenpflege seid ihr sicher, dass keine schädlichen Stoffe enthalten sind!
Warum steht Octocrylene in Sonnencreme in der Kritik?
Was ist nun das Problem mit Octocrylene, warum ist Octocrylene schädlich? Der Stoff steht im Verdacht, sich schädlich auf die Gesundheit und Umwelt auswirken zu können. Wir wollen uns die beiden Faktoren genauer ansehen.
So wirkt Octocrylene in Sonnencreme auf den Körper
Octrocrylene steht im Verdacht, hormonell zu wirken und so hormonelle Beschwerden zu verschlimmern. Eine klinische Studie hat gezeigt, dass chemische UV-Filter wie Octocrylene in die Haut eindringen und im Blut nachweisbar sind. Auch wenn nicht abschließend erforscht ist, inwieweit Octocrylene Schäden im menschlichen Körper verursachen kann, sollten vor allem in der Schwangerschaft und Stillzeit, aber auch bei Kindern potenziell hormonaktive UV-Filter gemieden werden.
Nachgewiesen ist dagegen, dass sich Octocrylene mit der Zeit zu Benzophenon umwandelt. In einem simulierten Alterungsprozess von Sonnencremes mit Octocrylene wurde festgestellt, dass sich die Benozphenon-Konzentration mit zunehmendem Alter der Creme deutlich erhöht. Benzophenon kann allergische Hautreaktionen auslösen und wird als vermutlich krebserregend beim Menschen eingestuft.
Des Weiteren wird vermutet, dass sich die sogenannte Mallorca-Akne auf Octocrylene in Sonnenschutzmitteln zurückführen lässt. Mallorca-Akne ist eine Sonderform der Sonnenallergie und macht sich durch kleine, juckende Knoten und Flächen auf der Haut bemerkbar.
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Wirkung von Octocrylene auf Korallen und die Umwelt
Frisch mit Sonnencreme eingecremt schützt ihr euch zwar vor Sonnenbrand, aber - sofern es sich um chemische UV-Filter in der Sonnencreme handelt - kann die Sonnencreme für den Lebensraum der Meere unerwünschte Folgen haben. So reagieren beispielsweise Korallenriffe, wie das Great Barrier Reef, empfindlich auf UV-Filter wie Octocrylene: Diese sammeln sich nachweislich im Gewebe von Korallen und Muscheln an und beeinträchtigen dadurch deren Stoffwechsel erheblich. Da Muscheln und andere Kleintiere zur Nahrung von Fischen gehören, kann Octocrylene in die Nahrungskette gelangen. Der Südseestaat Palau hat Konsequenzen gezogen und Octocrylene in Sonnenschutzmitteln seit 2020 zum Schutz der Korallenriffe verboten.
Sonnencreme ohne Octocrylene - diese Alternativen gibt es
Sonnenschutz ist unerlässlich, um Hauterkrankungen und vorzeitiger Hautalterung entgegenzuwirken. Es gibt jedoch Alternativen zu chemischen UV-Filtern wie Octocrylene, die unbedenklicher sind. Dazu gehören in erste Linie die mineralischen UV-Filter, aber auch UV-Schutzkleidung.
Sonnenschutz ohne Octocrylene: mineralische Sonnencreme
Mineralische Sonnencreme dringt nicht in die Haut ein, sondern legt sich wie ein Schutzschild auf die Haut und reflektiert die Sonnenstrahlen. Am häufigsten werden Titandioxid und Zinkoxid als mineralische Filter eingesetzt. Allerdings hinterlassen die mineralischen Filter einen weißen Schleier auf der Haut, der umso dicker ist, je höher der Lichtschutzfaktor ist. Viele Menschen empfinden das als unangenehm. Mittlerweile gibt es zwar mineralische Filter ohne Weißeffekt, sie enthalten Nanopartikel, die die Creme flüssiger machen und sich besser verreiben lassen. Doch auch Nanopartikel sind in der Kritik: Die kleinen Teilchen sind so winzig, dass sie vermutlich durch die oberste Hautschicht in den Körper gelangen können, woraus sich möglicherweise gesundheitliche Risiken ergeben können. Nanopartikel sind auf der Liste der Inhaltsstoffe angegeben und sollten vorsichtshalber gemieden werden. Mittlerweile gibt es auch mineralische Filter mit Partikeln, die klein sind und nicht weißeln, deren Größe jedoch nicht im Nanobereich liegt.
Übrigens: Nur die richtige Sonnencreme reicht noch nicht, um einen Sonnenbrand zu verhindern, es kommt auch darauf an, den Sonnenschutz richtig aufzutragen.
Sonnenschutz mit UV-Schutzkleidung
Einen guten Sonnenschutz im Freien erreicht ihr mit UV-Kleidung. Je dichter das Gewebe der Kleidung ist, desto besser ist der Schutz vor UV-Strahlung. Spezielle UV-Schutzkleidung wird nach vorgegebenen Standards hergestellt, ein UV-Schutzfaktor gibt an, wie groß die Schutzwirkung durch die Schutzkleidung ist. Für Menschen, die viel in der Sonne sind, im Freien arbeiten oder Sport treiben, aber auch für Menschen mit empfindlicher Haut ist UV-Schutzkleidung ein sinnvoller Schutz, der im besten Fall mit Sonnencreme kombiniert wird.
Unser Fazit zu Sonnenschutz ohne Octocrylene
Wenn ihr Sonnencreme verwenden müsst, da andere Schutzmaßnahmen wie Schutzkleidung nicht ausreichend sind, solltet ihr Sonnenmilch ohne Octocrylene verwenden, dazu gehören in erste Linie Sonnencremes mit Naturkosmetiksiegel. Diese Produkte verwenden ausschließlich mineralische Filter, die chemisch stabil sind. Achtet ebenfalls darauf, dass in der Liste der Inhaltsstoffe nicht das Wort "nano" auftaucht - also beispielsweise "Titanium Dioxide" statt "Titanium Dioxide nano". So seid ihr auf der sicheren Seite.