Die coolsten BeautyLooks der Schauspielerin
Pamela Anderson: Beauty-Trendsetterin, Sexbombe oder doch feministische Ikone?
- Aktualisiert: 03.02.2023
- 10:16 Uhr
- Johanna Holzer
Dass Pamela Anderson Beautytrends geschaffen, gelebt und mitbestimmt hat, wird ihr wohl niemand absprechen. Darüber, dass ihr Signature Pammy Updo Hair und ihre dünnen Augenbrauen das Schönheitsideal einer Generation geprägt haben, sind wir uns ebenfalls alle einig. Ebenso wie darüber, dass sie sexy, erfolgreich, polarisierend und absolut ikonisch war. Aber was, wenn wir behaupten, dass sie noch viel mehr zu bieten hat? Dass sie nicht nur eine Sexbombe, sondern auch Feministin, Aktivistin, Mutter und eine hoffnungslose Romantikern ist?
Spätestens seitdem die Biopic-Drama-Miniserie " Pam & Tommy" rund um den Sextapeskandal von Pamela Anderson und Tommy Lee erschien, ist Pamela wieder in aller Munde. Auch die Beautytrends hat sie im Sturm zurückerobert, nachdem sie diese sowieso für ein Jahrzehnt fest im Griff hatte.
Jetzt erscheint eine Doku zum Leben und Werdegang der blonden Sexbombe. In "Pamela, a Lovestory" übernimmt sie die Kontrolle über die Erzählung ihrer Geschichte. Ganz anders als in der Serie, die 2022 erschien. Am 31.01.23 ist es so weit und wir können endlich die Geschichte von Pamela Andersons bewegtem Leben und ihrer Karriere schauen. Wir beleuchten hier ihre größten Momente und ihren Einfluss als Beauty- und Fashionicon.
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Wir werfen einen Blick auf ihre Signature Looks, die aktuell wieder die ganz großen Beautytrends beeinflussen, holen und Beautysecrets vom Baywatch-Star und stellen uns die Frage: War Pamela Anderson eigentlich Feministin?
Eine weitere Feministin, die mit ihren Looks die Beautywelt veränderte war Stilikone Marlene Dietrich.
"Pamela, eine Liebesgeschichte"
In dem ersten zweiminütigen Trailer zu dem angekündigten Dokumentarfilm sagt die Schauspielerin selbst über ihr durchgesickertes Sextape mit Ex-Mann Tommy Lee und dem daraus resultierenden Image: "Ich möchte zum ersten Mal die Kontrolle über die Geschichte übernehmen."
"Ich musste aus den übrig gebliebenen Stücken eine Karriere machen, aber ich bin nicht die Jungfrau in Nöten", sagt sie später und fügt lachend hinzu: "Ich habe mich in verrückte Situationen gebracht … und sie überlebt." Und Regisseur Ryan White sagte selbst: "Sie steht zu jedem Teil ihres Lebens - zu den guten, den schlechten und den hässlichen Seiten. Das ist eine unglaublich verletzliche, aber mutige Art zu leben".
Wir dürfen uns also auf eine spannende Doku mit der angeblich "rohen und ungeschliffen" Pamela Anderson freuen. So ungeschliffen, wie sie sich in der Doku zeigt, so geschliffen waren und sind immer ihre Beautylooks. Pam sieht immer aus, als wäre sie gerade frisch aus dem Friseursalon entsprungen und ihre Looks, Frisuren und Make-up-Favoriten haben in den 90ern wahre Hypes ausgelöst. Zu Recht, wie wir finden.
#PamCore ist der Beauty Trend der Stunde
In den 90er-Jahren war Pamela Anderson nicht nur Trendsetterin, sie war ein einziger Mega-Trend. Von ihrer bleachblonden Mähne in Baywatch über ihre wuscheligen Hochsteckfrisuren bis hin zu den braun umrandeten Lippen definierten die Beautylooks der Schauspielerin ein Jahrzehnt.
Mit der aktuellen Faszination von TikTok für die 90er-Jahre- und der allgegenwärtigen 2000er-Nostalgie und der daraus resultierenden Y2K-Beauty und Y2k-Fashion kehren ihre Looks und der typische Pammy-Style wieder zurück.
Auf TikTok machen Fans Pams berühmte Hochsteckfrisur nach, veröffentlichen Tutorials zu ihrem Lippen-Make-up und nutzen dauernd den "Pamela Make-up"-Filter auf dem Gesicht. Die Hashtags #PamelaAndersonHair und #PamCore halten sich schon seit dem Frühling 2022 stetig mit hohen Viewzahlen.
Aber auch offline hat der Trend Pam-Core seine Nachahmer gefunden, die ihn sogar auf dem roten Teppich tragen. Jennifer Lopez und Lily James (die Pamela in "Pam & Tommy" verkörperte) trugen schon den typischen Pammy Updo. Bella Hadid und Lila Moss haben die bleistiftdünnen Brauen á la Pam kopiert. Während Hailey Bieber und Kim Kardashian den braunen Lipliner zücken, um den Lippenstift-Trend der 90er unter dem neuen Namen Brownie Glazed Lips wieder aufleben zu lassen.
Pammy Hair - die coolste Hochsteckfrisur der Stunde
Pamela Andersons Haare sind seit dem Frühjahr 2022 überall zu sehen. Auf Social Media kann man dem Look quasi nicht mehr aus dem Weg gehen, aber auch auf dem Red Carpet und den Laufstegen rocken Nachahmerinnen den ikonischen Pammy Updo, also die Hochsteckfrisur, welche Pamela Anderson in den 90ern zu ihrem Signature Style erklärte.
Die typische Pamela Frisur zeichnet sich durch viel Volumen, unordentliche, hochgesteckte Locken, wuschelige Strähnen und einen abgehackten Pony aus. Die Hochsteckfrisur ist glamourös und rockig zugleich, lässig und sexy, also alles, was Pamela auch ist.
Aber das Beste daran, sie ist auch noch schnell und einfach nachgemacht. TikTok ist voll von Tutorials für #PamelaAndersonsHair. Die wesentliche Schritte für den Pammy Updo sind schnell zusammengefasst:
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- Die Längen zu einem unordentlichen Pferdeschwanz binden.
- Gesichtsumrahmene Strähnen oder den Pony herauszupfen.
- Den Pferdeschwanz nur halb zu einem Dutt eindrehen, sodass die Spitzen noch herausfallen können und mit Spangen feststecken.
- Die Strähnen, die aus der Hochsteckfrisur hängen, mit dem Lockenstab eindrehen.
- Den Dutt auseinanderziehen, damit er fluffig und unordentlich wird.
- Schließlich dem Pony oder den vorderen Längen mit Föhn und Rundbürste noch etwas mehr Schwung und Volumen verpassen.
- Für den perfekten Pam-Look alles mit extra glänzendem Haarspray fixieren.
Pamela Andersons ikonische Augenbrauen
Hand in Hand mit der Low-Rise-Jeans und extra Glossy Lips haben auch die Skinny-Brows 2022 wieder die Beautytrendbühne betreten. Die extra dünnen Augenbrauen waren auf dem Laufsteg, in TikTok-Tutorials und bei Euphoria-Stars wie Alexis Demi und Barbie Ferreira zu sehen.
Pamela Anderson selbst ist dem Look in den vergangenen 30 Jahren treu geblieben. In dem Trailer zu dem Dokumentarfilm ist die Stilikone ebenfalls mit ihren typischen Augenbrauen zu sehen - übrigens ungeschminkt.
In einem älteren Interview sagte Anderson schon mal über ihre berühmten Augenbrauen: "Sie sind natürlich. Ich fülle sie nur mit einem Stift auf. Ich habe sie nie tätowiert oder gewachst."
Wer den Look heute nachmachen möchte, der braucht vor allem eine Portion Mut und etwas Geduld. Mit einer schmalen Pinzette und einer ruhigen Hand könnt ihr eure Augenbrauen in die schmalen Bögen à la Pam verwandeln. Achtet dabei darauf, dass ihr der natürlichen Form eurer Augenbrauen treu bleibt und den höchsten Punkt und den naturgegebenen Schwung der Form nicht verändert. Und bedenkt, dass es danach einige Wochen dauern wird, bis eure Brauen wieder dicker nachgewachsen sind. Es lohnt sich bei diesem Trend also, einen Profi ans Werk zu lassen. Egal ob Browstudio oder Kosmetikstudio: Dort, wo Expert:innen sich um eure Pamela-Brauen kümmern, seid ihr gut aufgehoben und könnt den Trend risikofrei nachstylen lassen. Aber Achtung: Viele 90er-Kids trauern ihren vollen Brauen hinterher, denn wer zu viel zupft und wachst, dem kann es passieren, dass die Brauen nicht mehr voll zurückwachsen. Da hilft dann nur noch Microblading.
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Pamela Andersons Kussmund
Ein weiteres Markenzeichen der Beauty Icon: Ihr voller Schmollmund zu ihrem strahlend weißen Hollywoodlächeln. Beides wird auch heute wieder auf Social Media gefeiert und eifrig kopiert.
Im Zuge des Hypes um #PamCore und der Serie rund um das durchgesickerte Sextape stürzten sich Beauty-Fans auf die Looks von Schauspielerin Lily James. Die Hollywood-Beauty hat sich für die Dreharbeiten in die ikonische 90er-Jahre-Version der Pamela Anderson verwandelt. Inklusive hellblonder, voluminöse Perücke, falscher skinny Augenbrauen, künstlicher Brüste und eben dem typischen Lippenstift.
Seitdem bekannt wurde, welcher Lip Pencil am Set verwendet wurde, um den Pamelas Lippenlook zu kreieren, haben sich noch mehr Nachahmerinnen auf dem Trend gestürzt. Der Make-up-Chef der Serie, David Williams, arbeitete mit Pamela Andersons ehemaligem Visagisten Alex Vogel zusammen, um möglichst authentische Looks zu schaffen. Er verpasste Lily James mit dem Spice Lip Pencil von Mac den ikonischen vollen Schmollmund.
Pamela Andersons Lippen waren damals immer leicht überzeichnet. Um diesen Stil zu kopieren, verwendete David Williams den Lippenstift Pillow Talk von Charlotte Tilbury und den Liner Pillow Talk als Basis. Anschließend umrandete er James' Lippen, dann mit Mac Spice. Wem das zu teuer ist: Auch in der Drogerie gibt es ähnliche Farben, um die Pam-Lips zu schminken. Günstigere Dupes wären:
- Nyx Lipliner in Nude
- Maybelline Lipliner in Nude 20
- Milani Lipliner in Spice
- Milani Lippenstift in I Am Smart
- Maybelline Lippenstift in Touch of Spice
- Essence Matt Matt Matt Lippenstift in 02
So hält der Lippenstift den ganzen Tag:
Lippenstift haltbar machen: So hält die Farbe länger!
Pamela Anderson: Feministin, Aktivistin und Opfer
1995 brach ein Mann in Pamela Andersons Haus ein, stahl ein intimes Video, das sie mit ihrem Ehepartner für private Zwecke aufgenommen hatte, und verkaufte es schließlich, um es für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Pamela Anderson wurde zur Zielscheibe sexistischer Witze, wurde herabgewürdigt, beschimpft, beschuldigt, gedemütigt und bekam ein Image aufgedrückt, gegen das sie seitdem kämpft. Sie musste damals ohnmächtig zusehen und konnte nichts dagegen unternehmen.
Dann, mehr als 20 Jahre später, lässt eine Gruppe von Männern die ganze Tortur in einer Miniserie über den Skandal wieder aufleben. Ohne die Zustimmung oder das Mitwirken der Schauspielerin.
Pamela Anderson wurde schon 1995 zum Opfer, als das private Sextape, das sie mit ihrem Ehemann Tommy Lee gemacht hatte, im Internet verkauft wurde, und 2022 wurde sie durch die Nachstellung des Skandals erneut zum Opfer.
Während Tommy Lee der Produktion der Serie zustimmte, reagierte Pamela Anderson nie auf die Bemühungen der Macher, sie zu erreichen und gab der Produktion nie ihre Einwilligung. Lily James, die sie in der Serie darstellt, sagte ebenfalls, dass sie versucht habe, mit der Schauspielerin über die Serie zu sprechen - ohne Erfolg. Trotzdem konnten die Produzenten die Serie ohne ihre Beteiligung oder Erlaubnis entwickeln, da sie die Rechte an dem Zeitungsartikel erwarben, der 2014 im Rolling Stone erschien und auf dem die Serie basiert.
Es ist keine Neuigkeit, dass Pamela Anderson über den Vorfall damals wie heute wirklich bestürzt war. 1996 sagte sie in der Tonight Show zu Jay Leno: "Das ist nicht lustig. Das ist verheerend für uns!"
Trotzdem hat die Ikone es geschafft, eine beeindruckende Karriere aufzubauen. Man könnte sagen, den Skandal hinter sich zu lassen, darüber zu stehen und stattdessen die Aufmerksamkeit für ihren Berufsweg zu nutzen, macht sie zu Feministin. Schließlich bezeichnet sich die berühmte Blondine auch selbst als solche. Allerdings eckt sie damit auch ganz schön an. Denn ihre feministischen Ansichten decken sich nicht immer mit denen ihrer Comunity.
Pamela Anderson hält sich selbst für eine Feministin, findet aber die heutige Version davon und die Advocacy-Praxis sei "zu viel".
"Ich denke, moderner Feminismus kann zu weit gehen", sagte sie 2018 in einem Interview in einer australischen Fernsehsendung. "Ich bin eine Feministin, aber ich denke, dass diese dritte Welle des Feminismus langweilig ist. Ich denke, sie lähmt die Männer." Außerdem übte sie damals auch Kritik an der #MeTooBewegung: "Ich denke, dass diese #MeToo-Bewegung ein bisschen zu viel für mich ist. Es tut mir leid, ich werde wahrscheinlich umgebracht, weil ich das gesagt habe."
Überraschende Ansichten für jemanden, der selbst ganz offensichtlich Opfer von Sexualisierung wurde und sogar immer wieder damit konfrontiert wird. Sie erzählte, dass ihre Erziehung sie vor sexueller Gewalt und Übergriffen bewahrt habe und meinte, "gesunder Menschenverstand” könne Frauen in der Filmbranche davor schützen, missbraucht zu werden. In anderen Interviews hatte sie zuvor auch behauptet, innerhalb des Business wisse man, welche Männer und Büros man meiden solle und wenn man sich auf sie einließe, dann wäre auch klar, was einem bevorstünde.
Gleichzeitig war ihr durchaus bewusst, dass sie damit polarisieren würde und schob ihre Unverblümtheit während des Interviews auf ihre Nationalität. "Ich bin Kanadierin", sagte sie. "Ich werde meine Meinung sagen, okay? Es tut mir leid. Es tut mir leid, ich bin vielleicht nicht politisch korrekt".
Wir rechnen also mit weiteren kontroversen Aussagen der Schauspielerin, die nun durch die Dokumentation auf uns zukommen könnten. Wir freuen uns von ihr selbst, ihre Version ihrer eigenen Geschichte zu erfahren, sind aber gleichzeitig darauf gefasst, mehr von dem fragwürdigen Pam-inismus abzubekommen.