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Eigenanteil und Zuschüsse

Kinderwunsch-Behandlung: Wie viel die unterschiedlichen Methoden kosten

  • Aktualisiert: 15.11.2024
  • 15:30 Uhr
Die Kinderwunsch-Behandlungen und die damit verbundenen Kosten.
Die Kinderwunsch-Behandlungen und die damit verbundenen Kosten.© Adobe stock

Wenn Paare oder Singles sich für eine Kinderwunsch-Behandlung entschieden, geht es nicht nur um Emotionen. Auch die finanzielle Belastung ist groß. Aber was kosten die einzelnen Methoden der künstlichen Befruchtung tatsächlich?

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Methoden und Kosten der künstlichen Befruchtung

1. Intrauterine Insemination

Meist wird die Methode der Insemination angewendet, wenn die Samenzellen des Mannes nicht ausreichend beweglich oder zu wenige vorhanden sind. Aber auch, wenn der Zyklus der Frau unregelmäßig ist oder die Ursachen der Unfruchtbarkeit nicht geklärt werden können. Befruchtungen mit Spendersamen werden ebenfalls auf diesem Weg durchgeführt.

Ablauf der Insemination: Der Samen wird im Labor aufbereitet und anschließend direkt in die Gebärmutter, den Gebärmutterhals oder den Eierstock gespritzt. Sie müssen dann selbstständig bis zur befruchtungsfähigen Eizelle finden.

Kosten der Behandlung: Die Kosten variieren je nach Kinderwunschpraxis, aber man sollte mit 800 bis 900 Euro pro Zyklus rechnen. Hinzu kommen 70 bis 100 Euro Kosten für Medikamente.

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2. In-Vitro-Fertilisation (IVF)

Die klassische In-Vitro-Fertilisation (IVF) ist die Befruchtung im Reagenzglas. Sie ist sinnvoll, wenn zum Beispiel Eileiter Funktionsstörungen aufweisen, verschlossen sind oder gänzlich fehlen, sodass keine Eizellen die Eileiter passieren können. Auch bei Problemen mit dem Eisprung oder bei einer Endometriose kann die Methode erfolgreich sein. Die IVF wird oft auch nach erfolglosen Inseminations-Versuchen angewendet oder wenn die Samenqualität bezüglich Anzahl, Beweglichkeit und Form nicht ausreicht.

Ablauf der In-Vitro-Fertilisation: Die Behandlung dauert mehrere Wochen. Am Anfang der Behandlung sollen Hormonpräparate die körpereigene Hormonausschüttung der Frau unterdrücken und einen unkontrollierten Eisprung verhindern. Dann beginnt die gezielte hormonelle Stimulation der Eierstöcke durch Spritzen oder Medikamente. Sie soll die Eierstöcke dazu anregen, mehrere Eibläschen gleichzeitig reifen zu lassen. Sind genügend Eizellen in ausreichender Qualität herangereift, werden erneut Hormone gegeben und eine Entnahme vorbereitet. Im Labor werden dann die Eizellen mit Sperma befruchtet und nach einigen Tagen in die Gebärmutter eingeführt.

Kosten der Behandlung: Etwa 3.200 bis 3.600 Euro (pro Behandlungszyklus) kostet die IVF, hinzu kommen - je nach Praxis - Kosten für die Anästhesie, Laboruntersuchungen und Medikamente (ca. 400 bis 1.500 Euro).

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3. Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion unterscheidet sich von der In-Vitro-Fertilisation nur in der Art der Eizellenbefruchtung. Bei der ICSI wird ein einzelnes Spermium mit einer sehr feinen Glas-Pipette direkt in die Eizelle gegeben.

Kosten der Behandlung: Da die ICSI aufwendiger ist als die IVF, fallen höhere Kosten von etwa 6.200 bis 6.900 Euro an.

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Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

Die gesetzliche Krankenkasse beteiligt sich nur unter bestimmten Voraussetzungen an der Kinderwunsch-Behandlung.

Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

  • Das Paar muss verheiratet sein.
  • Die Frau ist älter als 25 Jahre und jünger als 40 Jahre.
  • Der Mann ist älter als 25 Jahre und jünger als 50 Jahre.
  • Die Unfruchtbarkeit muss medizinisch attestiert sein.
  • Ein:e Mediziner:in muss die Erfolgsaussicht der Behandlung bestätigen.
  • Es dürfen nur die Ei- und Samenzellen dieses Paares verwendet werden.
  • Vor der Behandlung muss eine medizinische oder psychosoziale Beratung stattgefunden haben.

Erst dann übernimmt die Krankenkasse die Hälfte der Kosten für maximal acht Inseminationen ohne Hormonstimulation, drei Inseminationen mit vorheriger Hormonbehandlung, drei Versuche einer In-Vitro-Befruchtung oder ICSI Behandlung. Für IVF und ICSI gilt: Eine dritte Behandlung wird oft nur dann zur Hälfte bezahlt, wenn es bei einer der ersten zwei Behandlungen bereits zur Befruchtung einer Eizelle gekommen ist.

Einige gesetzlichen Krankenkassen bieten über die 50-prozentige Kostenbeteiligung weitere freiwillige Mehrleistungen an. Vor der Behandlung sollte man sich detailliert über die Leistungen der Krankenkasse informieren.

Wer privat versichert ist, benötigt für eine Kostenübernahme ein medizinisches Attest über die organische Ursache für die Unfruchtbarkeit. Je nach Versicherungsvertrag gelten aber keine Altersgrenzen. Auch die Anzahl der Versuche ist meist nicht pauschal vorgegeben. Vor Beginn einer Behandlung sollte die Kostenübernahme mit der Kasse genau geklärt werden.

Was bedeutet das für Paare und Singles mit Kinderwunsch?

Selbst wenn die Krankenkasse einen Teil der Kosten trägt, geht es für viele an die Ersparnisse. Auch emotional kommen Betroffene an ihre Grenzen. So auch Susanne, die im taff Spezial "Die Kinderwunsch-Frage: Nachwuchs ja oder nein?" von den kräftezehrenden Versuchen erzählt, schwanger zu werden. Trotz zahlreicher In-Vitro-Zyklen über drei Jahre hinweg klappte es nicht mit dem Wunschkind. Im Fall von Sarah Valentina führte die künstliche Befruchtung zum Erfolg - allerdings dank vorhergegangenem Social Freezing. Es brauchte drei Behandlungen, bis genügend Eizellen vorhanden waren, die eingefroren werden konnten. Kosten für die Solo-Mutter: jedes Mal um die 4000 Euro, spätere Befruchtung natürlich on top. Die Geschichten zweier Kinderwunsch-Behandlungen, emotional erzählt im taff Spezial "Die Kinderwunsch-Frage: Nachwuchs ja oder nein?", kannst du jetzt kostenlos auf Joyn streamen!

Weitere Informationen rund um das Thema Kinderwunsch:

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