Gesundheit
Sonnenbrand: Das kannst du tun, wenn’s dich erwischt hat
- Aktualisiert: 23.06.2024
- 05:00 Uhr
- Galileo
Einmal nicht aufgepasst und schon hat es dich erwischt. Vor allem jetzt im Sommer kannst du leicht zu viel Sonne abbekommen. Wie du dich schützen kannst, worauf du achten solltest und was es mit UV-Strahlen überhaupt auf sich hat.
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Das Wichtigste in Kürze
Durch Sonnenstrahlen gelangt ultraviolettes Licht zu uns, die UV-A und UV-B Strahlen dringen in die Haut ein und können sie dauerhaft schädigen.
Neben kurzfristigen gesundheitlichen Auswirkungen wie Rötungen, Juckreiz und dem Ablösen der geschädigten Haut, können langfristig Erkrankungen wie Hautkrebs entstehen.
Die menschliche Haut hat durch ihren Farbstoff Melanin einen gewissen natürlichen Schutz. Dieser Eigenschutz variiert jedoch je nach Hauttyp und ist oft nur von kurzer Dauer.
Deshalb ist es wichtig, dass du dich immer ausreichend vor zu hoher Sonnen-Einwirkung schützt.
Behandlung von Sonnenbrand
Natürlich ist es immer besser, vorzubeugen. Wenn der Sonnenbrand aber da ist, erfährst du hier, welche Behandlungs-Möglichkeiten es gibt. Normalerweise beginnt sonnengeschädigte Haut innerhalb weniger Tage damit, sich selbst zu heilen. Die vollständige Heilung kann aber bis zu Wochen in Anspruch nehmen.
Kalte Kompressen und andere beruhigende, kühlende Hautanwendungen
Feuchte und kalte Kompressen, hautverträgliche und frei verkäufliche Feuchtigkeitsmittel ohne Anästhetika oder Duftstoffe können deiner Haut Linderung verschaffen. Auch Aloe Vera kann helfen.
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
NSAR zum Einnehmen wirken gegen den Schmerz und die Entzündung. Auf Vaseline (Petrolatum) oder ähnliche Produkte solltest du bei einem schweren Sonnenbrand verzichten. Produkte wie Salben oder Lotionen, die Anästhetika enthalten, zum Beispiel Benzokain und Diphenhydramin, solltest du wegen möglicher allergischer Reaktionen meiden. Grundsätzlich gilt immer, dass du bei Fragen ärztlichen Rat einholen solltest.
Antibiotische Sonnenbrand-Cremes
Antibiotische Sonnenbrand-Cremes sind oft nur bei einer schwereren Blasenbildung erforderlich. Oft brechen Sonnenbrand-Blasen von alleine auf und müssen nicht aufgestochen werden. Sonnengeschädigte Haut infiziert sich selten. Im Falle einer Infektion verzögert sich jedoch die Heilung. Je nachdem, wie schwer die Infektion ist, können dann rezeptpflichtige Antibiotika notwendig sein.
Im Clip: So entsteht ein Sonnenbrand
Sonnenbrand: So entsteht er
☀ Durch die Sonnenstrahlen gelangt ultraviolettes Licht zu uns auf die Erde: UV-A- und UV-B-Strahlen.
☀ UV-A-Strahlen dringen tief in unsere Haut ein und schädigen dort Zellen. UV-B-Strahlen erreichen zwar nur unsere Oberhaut, allerdings schädigen sie da die Erbsubstanz DNS in den Hautzellen.
☀ Durch die Schädigungen kommt es kurzfristig zum Sonnenbrand, langfristig können auch schwere Erkrankungen wie Hautkrebs entstehen.
☀ Ein natürlicher Schutz der Haut ist der Farbstoff Melanin. Die körpereigene Produktion wird durch UV-Licht von bestimmten Hautzellen (Melanozyten) angeregt.
☀ Wie lange der Eigenschutz deiner Haut dich schützt, hängt von deinem Hauttyp ab.
☀ Bei Kindern ist die Haut dünner und die Zellen teilen sich häufiger als bei Erwachsenen - die UV-Strahlung ist also gefährlicher. Babys sollten deswegen gar nicht in die Sonne.
UV-Strahlung: Wo sie wann am stärksten ist
🕛 Mittags ist die Sonnenbrand-Gefahr am höchsten.
📅 Im Sommer ist die Gefahr höher als im Winter.
🌏 Je näher am Äquator, desto höher ist die UV-Strahlung.
🏔 Pro 1.000 Höhenmeter nimmt die UV-Strahlung um rund 10 Prozent zu.
🏖 Schnee, Wasser und Sand reflektieren UV-Strahlen und verstärken sie.
Der beste UV-Schutz
🌞 Gewöhne die Haut langsam an die Sonne.
🕛 Meide starke Sonneneinstrahlung (zwischen 11 und 15 Uhr), gehe möglichst in den Schatten.
🤚 Verwende reichlich Sonnencreme (welche, das erfährst du unten).
👒 Trage eine Kopfbedeckung, längere, weite Kleidung und eine Sonnenbrille.
💻 Schau dir den UV-Index auf Wetterseiten im Internet an. Je höher der ist, desto größer die Sonnenbrand-Gefahr. Ab "Stufe drei" ist Sonnencreme angesagt.
Je nach Hauttyp variiert das Sonnenbrand-Risiko
Hauttypen und Sonnenbrand-Risiko
Sonnenbrand: Deine Haut vergisst nie
Umgangssprachlich lässt du dir beim Sonnen "die Sonne auf den Pelz brennen". Da ist mehr Wahres dran, als du eventuell zunächst vermutet hattest - denn deine Haut vergisst nichts. Das Ergebnis sehen Dermatolog:innen jeden Tag in ihrer Praxis. Es können irreversible Schäden durch Sonne und Solarium entstehen.
Die Haut wird insgesamt dünner, weniger widerstandsfähig und altert schneller. Auch können Pigmentflecken zurückbleiben. Allergische Reaktionen der Haut wie die berühmte Mallorca-Akne sorgt mit unangenehmen Rötungen, Juckreiz oder Bläschen für Unwohlsein. Insbesondere die langfristigen Folgen von zu viel Sonne haben es aber in sich. Häufige Sonnenbrände im Jugendalter können noch Jahre später zu Hautkrebs führen. Die Zahl der Krankenhaus-Behandlungen wegen Hautkrebs ist laut Statistischem Bundesamt zwischen 2010 und 2015 bundesweit um 17,1 Prozent gestiegen.
Grafik: Das bedeutet der UV-Index
Der UV-Index
Der UV-Index gibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Bestrahlungsstärke an. Je höher der Index, desto größer die Notwendigkeit zum Sonnenschutz. Lediglich bei den ersten beiden Stufen ist kein besonderer Schutz erforderlich. Zwischen Stufe drei und sieben sollte neben entsprechender Sonnencreme und Kleidung die Mittagssonne Schatten aufgesucht werden. Ab Stufe acht solltest du dich nach Möglichkeit in der Mittagszeit gar nicht draußen aufhalten. Schutzmaßnahmen wie Sonnencreme und entsprechende Kleidung sind hier unbedingt erforderlich. Nicht zu unterschätzen ist jedoch zu alte Sonnencreme, da sie krebserregend ist.
Und welche Sonnencreme ist die richtige?
🌞 Lichtschutzfaktor: Erwachsene nehmen mindestens 20, Kinder und Jugendliche mindestens 30.
🌞 Menschen mit heller Haut benötigen generell einen höheren Lichtschutzfaktor.
🌞 Am Wasser, im Süden und in den Bergen brauchen alle Lichtschutzfaktor 50+.
🌞 Das Sonnenmittel muss vor UV-B- und UV-A-Strahlen schützen.
🌞 Sonnencreme 30 Minuten vorher auftragen.
🌞 Dabei sollten wir nicht sparen: Drei bis vier gehäufte Esslöffel für den gesamten Körper dürfen’s schon sein.
🌞 Alle zwei Stunden nachcremen. Nach dem Baden immer - auch bei "wasserfesten" Lotionen.
Hier geht’s zum Sonnen-Quiz
Die häufigsten Fragen zu Sonnenbrand
Die betroffene Stelle kühlen und weitere Belastung durch Sonnenstrahlen vermeiden. Bei schwereren Fällen kannst du auch nach ärztlicher Rücksprache spezille, antibiotische Sonnenbrand-Cremes oder Antirheumatika nehmen.
Im Normalfall beginnt die Haut innerhalb kurzer Zeit mit der Regeneration. Abhängig von der Schwere des Sonnenbrands können bis zur vollständigen Heilung aber mehrere Wochen vergehen.
Die Haut zu kühlen ist sehr hilfreich bei einem Sonnenbrand. Dementsprechend kalt sollte die Dusche dann auch sein. Idealerweise duschst du bereits wenige Stunden, nachdem du der Sonne zu lange ausgesetzt warst, kalt.