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Zu voll: Wie Overtourism deine liebsten Urlaubsziele gefährdet

  • Veröffentlicht: 26.06.2022
  • 20:45 Uhr
  • Carina Neumann-Mahlkau

Tourismus hat viele Schatten-Seiten. Die werden beim Overtourism mehr als deutlich. Müll, steigende Preise, die Einheimische sich nicht mehr leisten können und Zerstörung der Natur sind nur einige Folgen davon. Welche Orte es besonders betrifft, erfährst du hier. Im Clip zeigen wir, was der Tourismus-Boom für Island bedeutet.

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Overtourism: Was steckt dahinter?

🌍💬 Der Begriff Overtourism wird verwendet, wenn zu viel Tourismus Probleme für den jeweiligen Ort, Stadt oder auch ein Land mit sich bringt. Dazu zählen auch die Auswirkungen auf die einheimische Bevölkerung, die Infrastruktur oder die Natur an beliebten Tourismus-Destinationen.

🌍💬 Der britische Journalist Greg Dickinson reichte beim Collins Dictionary folgende Erklärung für den Begriff ein: "Overtourism ist das Phänomen, dass ein beliebtes Reiseziel oder eine Sehenswürdigkeit auf unhaltbare Weise von Tourist:innen überrannt wird."

Grafik zeigt das Tourismus-Wachstum innerhalb der letzten 70 Jahre
Grafik zeigt das Tourismus-Wachstum innerhalb der letzten 70 Jahre© Galileo
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Overtourism und seine Folgen

🏠 Für Einheimische wird es schwer, Wohnraum zu finden - denn viele Vermieter:innen verdienen sich mit Ferien-Vermietungen über Airbnb und Co. ein goldenes Näschen. Dauerhafte Mieter:innen? Nicht lukrativ genug.

🤑 In den Innenstädten müssen kleine Traditions- und Familien-Geschäfte oft großen Gastro-Ketten, (Luxus-)Hotels oder hippen Shopping-Labels weichen.

🌇 Teils können sich die Einheimischen ein Leben in den Innenstädten nicht mehr leisten. Abseits der Urlaubs-Saison sind ganze Stadtteile wie leer gefegt.

😖 Legt ein Kreuzfahrtschiff mit Tausenden Tourist:innen an einem beliebten Spot an, kann das schon mal stundenlang die Infrastruktur lahmlegen. Stau und Chaos sind oft die Folgen.

🙄 Durch diese Probleme kippt die Stimmung gegenüber den Tourist:innen in der Bevölkerung.

🍃 Nicht zuletzt leidet die Natur unter zu vielen Urlauber:innen - auf dem Mount Everest etwa entstand durch den Bergsteig-Tourismus die wohl höchstgelegene Müllkippe der Welt. Andernorts werden kostbare Natur-Schätze verschmutzt, zertrampelt oder Teile von ihnen als Andenken mitgenommen.

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Diese Orte leiden besonders unter Overtourism - und diese Alternativen gibt es

Zu voll: Wie Overtourism deine liebsten Urlaubsziele gefährdet

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Barcelona ächzt seit Jahren unter zu vielen Tourist:innen. Hier siehst du die überfüllten "Ramblas" im Zentrum. Schöne und günstige Alternativen sind das 350 Kilometer südlich gelegene Valencia.
© Getty Images

Barcelona ächzt seit Jahren unter zu vielen Tourist:innen. Hier siehst du die überfüllten "Ramblas" im Zentrum. Schöne und günstige Alternativen sind das 350 Kilometer südlich gelegene Valencia.

Hier wird gerade die höchste Müllkippe der Welt aufgeräumt: der Mount Everest.
© picture alliance / NurPhoto | Narayan Maharjan

Hier wird gerade die höchste Müllkippe der Welt aufgeräumt: der Mount Everest.

Seitdem das Erklimmen des Gipfels in den 1980-er Jahren auch unter Amateurinnen und Amateuren populär wurde, sammelte sich hier tonnenweise Müll, der sich aufgrund der Höhe nur schwer entsorgen lässt. Klar, den höchsten Berg der Welt gibts nur einmal. Doch auch die umliegenden Gipfel im Himalaya-Gebirge sind spektakulär - und es müssen ja nicht immer gleich die "Achttausender" sein.
© Getty Images

Seitdem das Erklimmen des Gipfels in den 1980-er Jahren auch unter Amateurinnen und Amateuren populär wurde, sammelte sich hier tonnenweise Müll, der sich aufgrund der Höhe nur schwer entsorgen lässt. Klar, den höchsten Berg der Welt gibts nur einmal. Doch auch die umliegenden Gipfel im Himalaya-Gebirge sind spektakulär - und es müssen ja nicht immer gleich die "Achttausender" sein.

Die Serie Game of Thrones löste einen wahren Hype auf die mittelalterliche Stadt Dubrovnik in Kroatien aus. Die "Perle der Adria" wurde nämlich Drehort vieler Szenen der Serie.Sehenswerte Alternativen: die Städte Pula oder Rovinj.
© Getty Images

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Auch die thailändische Inselgruppe Ko Phi Phi wurde durch den Film "The Beach" mit Leonardo DiCaprio berühmt. Zeitweise musste die Bucht wegen der Zerstörung des Ökosystems geschlossen werden.

Auch die thailändische Inselgruppe Ko Phi Phi wurde durch den Film "The Beach" mit Leonardo DiCaprio berühmt. Zeitweise musste die Bucht wegen der Zerstörung des Ökosystems geschlossen werden.

Mallorca: Teils sind in der Hoch-Saison so viele Urlauber:innen auf der Insel, dass kein Wasser mehr aus den Hähnen kommt. Eine Alternative für weniger touristischen Urlaub ist Mallorcas kleine Insel-Schwester Menorca.
© picture alliance/dpa | Clara Margais

Mallorca: Teils sind in der Hoch-Saison so viele Urlauber:innen auf der Insel, dass kein Wasser mehr aus den Hähnen kommt. Eine Alternative für weniger touristischen Urlaub ist Mallorcas kleine Insel-Schwester Menorca.

Am Markusplatz in Venedig zahlt man schon mal zehn Euro für einen Kaffee.  Auch hier katapultierte der Tourismus die Preise in die Höhe. Die Stadt erhob mittlerweile eine Touristen-Steuer und ruft unter dem Hashtag #EnjoyRespectVenezia zu verantwortungsvollem Sightseeing auf.
© Getty Images

Am Markusplatz in Venedig zahlt man schon mal zehn Euro für einen Kaffee. Auch hier katapultierte der Tourismus die Preise in die Höhe. Die Stadt erhob mittlerweile eine Touristen-Steuer und ruft unter dem Hashtag #EnjoyRespectVenezia zu verantwortungsvollem Sightseeing auf.

Das kannst du gegen Overtourism tun

🏖️ Urlaubsreif? Dann suche dir doch mal ein unbekannteres Urlaubsziel aus - zum Beispiel eines aus unseren Alternativen. Dort kannst du abseits der Massen relaxen und musst nirgends lange Schlange stehen.

🗓️ Du möchtest trotzdem gern einen touristischen Ort besuchen? Dann komme doch zur Neben-Saison, wenn nicht so viele Touris da sind - etwa im Frühling oder Herbst.

🤫 Du hast einen Geheim-Tipp gefunden? Dann gehe sorgsam mit ihm um und teile ihn nicht gleich mit allen. Social Media macht einsame Orte oft unfreiwillig zu Tourismus-Magneten. Beispiel Island: Einst einsame Hotpots (natürliche heiße Quellen), in denen sich früher eine Hand voll Einheimische aus der Nachbarschaft entspannten, wurden durch Instagram zur Pilgerstätte für Millionen Tourist:innen und ihren Plastikmüll.

☝️ He, was machst du denn da? Siehst du Urlauber:innen auf Abwegen, die etwa sensible Pflanzen zertrampeln, Korallen abbrechen oder ihren Müll hinterlassen, mache sie auf die zerstörerische Thematik aufmerksam. Oft steckt auch nur Unwissen dahinter.

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