Mystery
Die Osterinsel: Das Geheimnis der riesigen Moai-Stein-Köpfe
- Aktualisiert: 11.11.2024
- 09:00 Uhr
- Heike Predikant
Am Ostersonntag vor über 300 Jahren, am 5. April 1722, wurde die Insel entdeckt. Geheimnisse hütet die Osterinsel jedoch noch immer. Wir nehmen dich mit und zeigen, was das Paradies gerade bedroht - jetzt bei "Galileo X-Plorer" auf Joyn.
Das Wichtigste zum Thema Osterinsel
Vermutlich im ersten Jahrtausend n. Chr. besiedelten das Volk der Rapanui im Rahmen der Polynesischen Völkerwanderung die 162 Quadratkilometer große Insel.
Die Bevölkerung stieg hauptsächlich durch Zuwanderung von 3.952 im Jahr 2002 auf über 8.700 im Jahr 2023 an.
Ihren heutigen Namen verdankt die Osterinsel dem Seefahrer Jacob Roggeveen: Der Niederländer sichtete sie 1722 als erster Europäer - und zwar am Ostersonntag.
Bekannt ist die Osterinsel wegen der monumentalen Stein-Statuen. Die Mehrzahl von ihnen steht im Nationalpark Rapa Nui, der 1995 zum Unesco-Welterbe erklärt wurde.
Hier befindet sich die Osterinsel
Moai: Die geheimnisvollen Stein-Statuen der Osterinsel
Knapp 900 Moai bevölkern Rapa Nui. Imposante Stein-Statuen, die im Schnitt vier Meter hoch und 12,5 Tonnen schwer sind. Sie sind Teil größerer Zeremonial-Anlagen, wie man sie aus der polynesischen Kultur kennt. Das genau Alter der Figuren ist umstritten, als gesichert gilt nur, dass sie nicht älter als 1.500 Jahre sind.
Um sie herzustellen, vollbrachten die Rapanui wahre Meisterleistungen. Zunächst wurden mit Hämmern massive Steinblöcke aus den Hängen des Vulkans Rano Raraku geschlagen. Danach wurden aus dem Tuffstein Gesicht und Körper herausgemeißelt. Die fertigen Statuen ließ man schließlich an Seilen an den Hängen herab.
Wie die Einheimischen jedoch die Kolosse transportiert und über die gesamte Insel verteilt haben, konnte von Wissenschaftler:innen bislang nicht endgültig geklärt werden. Als durchführbar erwiesen sich sowohl der liegende Transport mit Rollen, Gleisen oder Schlitten als auch der aufrechte Transport in einem Balken-Korsett. Ebenso ist es möglich, dass die Moai an Seilen durch Schaukel-Bewegungen zum "Laufen" gebracht wurden.
Und dann ist da noch das größte aller Geheimnisse: Welchem Zweck dienten die Moai? Eine weitverbreitete Theorie ist, dass die Rapanui sie errichteten, um Häuptlinge, Ahnen oder andere bedeutende Personen zu ehren. Zudem sollten die menschenähnlichen Gestalten offenbar vor Eindringlingen schützen, da ein Großteil mit dem Rücken zum Meer ausgerichtet war.
Forschende der Binghamton University analysierten 2019 die Standorte der Moai - und kamen zu einer neuen Erkenntnis. Auffallend war die Nähe zu Süßwasser-Quellen. Demnach "markierten" die Figuren jene Plätze auf der Osterinsel, an denen Trinkwasser zu finden war.
Im Video: Die Geschichte hinter den Moai-Statuen
Gesetz: Chile lässt weniger Tourist:innen auf die Osterinseln
Jährlich besuchen über 100.000 Tourist:innen die Insel. Da sich die Einheimischen jedoch über den Ansturm beklagten, verringerte Chile 2018 den maximalen Aufenthalt für Gäste von 90 auf 30 Tage.
🚫 Die Moai auf der Osterinsel sind gesetzlich geschützt. Man darf sie nicht berühren und auch die Plattformen, auf denen sie stehen, nicht betreten. Wenn jemand es dennoch tut und erwischt wird, drohen Strafen. So war es etwa bei einem finnischen Touristen, der 2008 einer der Stein-Figuren ein Ohr abschlug und es als Souvenir mit nach Hause nehmen wollte. Dafür musste er eine Geldstrafe von 17.000 Dollar zahlen und sich drei Jahre von der Insel fernhalten.
Reise-Tipps: 5 Dinge, die du auf der Osterinsel tun kannst
Was ist das "Nationalgericht" der Osterinsel?
Auf der Osterinsel isst man gerne ein Curanto. Für die traditionelle Zubereitung wird ein Erdloch gegraben und mit Holzscheiten ausgelegt, oben drauf kommen Vulkan-Steine. Dann zündet man das Holz an und erhitzt so die Steine. Wenn sie glühen, werden sie mit Blättern (etwa von der Pangue-Pflanze) bedeckt. Die dienen als Unterlage für die Zutaten: Muscheln, Fisch, Fleisch und Gemüse. Nach einigen Stunden ist das Gericht gar und verzehrfertig.
Falls du Lust auf ein Curanto hast, musst du kein Erdloch ausheben. Auch auf der Osterinsel wird das Gericht heute oft im Topf zubereitet.
Die häufigsten Fragen zur Osterinsel
Bekannt ist die Osterinsel wegen der monumentalen Stein-Statuen. Die Mehrzahl von ihnen steht im Nationalpark Rapa Nui, der 1995 zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde.
Ihren heutigen Namen verdankt die Osterinsel dem Seefahrer Jacob Roggeveen: Der Niederländer sichtete sie 1722 als erster Europäer - und zwar am Ostersonntag.