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Kolibris: Was sie mit Helikoptern gemeinsam haben

  • Veröffentlicht: 15.02.2022
  • 18:00 Uhr
  • Heike Predikant

Kolibris sind echte Überflieger: Mit ihren Flugkünsten inspirieren die kleinsten Vögel der Welt sogar Forschende und Technik. Im Clip erfährst du alles dazu. Aber die Winzlinge haben noch mehr drauf. Wir verraten dir, wie sie ihre Strohhalm-Zunge einsetzen, Energie sparen und ihre Jungen schützen.

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Das Wichtigste zum Thema Kolibris

  • Kolibris sind in Nord-, Süd- und Mittelamerika verbreitet. Von den mehr als 350 Arten leben etwa 130 in der Nähe des Äquators.

  • Die kleinsten Vögel der Welt messen mitsamt Schnabel und Schwanzfedern 5 bis 22 Zentimeter und wiegen zwischen 2 und 24 Gramm.

  • Für ihre schillernde Farbenpracht sorgen irisierende Federn. Mehrere Schichten mikroskopisch dünner Horn-Lamellen reflektieren das Licht. Je nach Einfallswinkel entstehen unterschiedliche Farb-Effekte.

  • Mal kurz und gerade, mal lang und gebogen: Jede Kolibri-Art verfügt über einen speziellen Schnabel, der auf einen speziellen Blüten-Typ abgestimmt ist - und besetzt so eine eigene ökologische Nische.

  • Um an den Nektar zu gelangen, wird der Schnabel in die Blüte gesteckt. Mit ihrer gespaltenen Zunge, die wie ein Strohhalm funktioniert, saugen die Vögel den Saft auf. Insekten und Spinnen verspeisen sie als Eiweiß-Snacks.

  • Zu den natürlichen Feinden gehören Schlangen, Greifvögel und Raubkatzen. Aber auch ein Wespen-Stich kann tödlich enden, wenn der Kolibri dadurch zu schwach zum Fliegen wird.

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Flugkunst: Der Kolibri als Vorbild für die Technik

Im Vogelreich sind Kolibris die geschicktesten Flieger. Und die einzigen, die rückwärts fliegen können. Auch können sie wie ein Helikopter auf der Stelle kreisen. Während sie in der Luft "stehen", nehmen sie Nektar auf. Nach dem Trinken legen sie den Rückwärtsgang ein und ziehen so ihren Schnabel aus der Blüte.

Ihren berühmten Schwirr-Flug führen die Winzlinge mit 40 bis 50 Flügelschlägen pro Sekunde aus, teilweise sind es auch doppelt so viele. Die Sonnenstrahlelfe kommt bei ihrem Balz-Flug auf bis zu 200 Flügelschläge pro Sekunde.

Das ist faszinierend und inspirierend zugleich. Forschende versuchen immer wieder, die Bewegungen der Luft-Akrobaten für technische Entwicklungen zu imitieren. So werden etwa neue Windkraft-Anlagen mit aerodynamischen Flügeln ausgestattet, die den Kolibri-Flügelschlag nachahmen. Auch Drohnen operieren à la Kolibri: leichtgewichtig, wendig, schnell.

Die Übertragung von Phänomenen der Natur auf die Technik nennt sich Bionik. Die Idee dahinter: Tiere und Pflanzen entwickeln durch die Evolution optimierte Strukturen und Prozesse, von denen der Mensch lernen kann.

Hier fliegen "Hummingbird Robots"

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Was Kolibris sonst noch können

💤 Bei Kälte oder Nahrungs-Mangel versetzen sich Kolibris regelmäßig in einen Starre-Zustand (Torpor): Die Körper-Temperatur wird gesenkt, der Stoffwechsel verlangsamt. Andernfalls würden die Leichtgewichte unter extremen Bedingungen nicht überleben.

🎨 Menschen haben 3, Kolibris verfügen über 4 Farb-Rezeptoren im Auge. Dadurch sehen sie mehr Farben als wir - und finden Blüten besser, die im ultravioletten Bereich leuchten.

🍃 Zur Nahrungsbeschaffung für den Nachwuchs lassen sich die alleinerziehenden Mamis aus dem Nest fallen und gleiten wie ein Blatt zu Boden. Schließlich sollen Nest-Räuber nicht den Familiensitz orten können.

💓 Das Kolibri-Herz vollbringt Höchstleistungen: Wenn die Vögel rasten, schlägt es 400 bis 600 Mal pro Minute (bei Menschen in Ruhe: 50 bis 100 Mal), während des Fliegens im Extremfall 1.200 Mal pro Minute. Nachts im Schlaf senken sie die Herz-Frequenz stark ab, um Energie zu sparen.

Körpermaße, Schnabel-Länge, Geschwindigkeit: Die Rekordhalter unter den Kolibris

Kolibris: Was sie mit Helikoptern gemeinsam haben

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Die kubanische Bienenelfe (auch Hummel-Kolibri genannt) ist der kleinste Vogel der Welt. Vom Schnabel bis zur Schwanzspitze bringt sie es gerade mal auf 5 bis 7 Zentimeter und wiegt oft weniger als 2 Gramm. Ihre Eier haben Erbsen-Größe, das Nest hat den Umfang einer 50-Cent-Münze. Groß ist die Einsatzbereitschaft der Bienenelfe: Es kommt vor, dass sie pro Tag um die 1.500 Blüten besucht und bestäubt.
© Getty Images

Die kubanische Bienenelfe (auch Hummel-Kolibri genannt) ist der kleinste Vogel der Welt. Vom Schnabel bis zur Schwanzspitze bringt sie es gerade mal auf 5 bis 7 Zentimeter und wiegt oft weniger als 2 Gramm. Ihre Eier haben Erbsen-Größe, das Nest hat den Umfang einer 50-Cent-Münze. Groß ist die Einsatzbereitschaft der Bienenelfe: Es kommt vor, dass sie pro Tag um die 1.500 Blüten besucht und bestäubt.

Der in Südamerika beheimatete Schwertschnabel-Kolibri hat von allen bekannten Kolibri-Arten den längsten Schnabel. Der ist mit 9 bis 11 Zentimetern länger als der Körper. Durch sein Schwert ist das Kerlchen in der Lage, an den Nektar der hängenden, röhrenförmigen Datura-Blüten zu gelangen. Insekten werden mit weit geöffnetem Schnabel in Segler-Manier gefangen.
© Getty Images

Der in Südamerika beheimatete Schwertschnabel-Kolibri hat von allen bekannten Kolibri-Arten den längsten Schnabel. Der ist mit 9 bis 11 Zentimetern länger als der Körper. Durch sein Schwert ist das Kerlchen in der Lage, an den Nektar der hängenden, röhrenförmigen Datura-Blüten zu gelangen. Insekten werden mit weit geöffnetem Schnabel in Segler-Manier gefangen.

Die Meister im Speed-Dating kommen aus Nordamerika: Annakolibris legen bei der Balz Sturzflüge aus bis zu 30 Metern Höhe hin und erreichen dabei Geschwindigkeiten von knapp 100 km/h. Bezogen auf ihre Körpergröße sind sie die schnellsten Wirbeltiere der Welt. Nach der Paarung wird in einem Strauch oder Baum ein kleines Nest angelegt. Die Weibchen, die sich um den Nachwuchs kümmern, erkennt man an der rot markierten Kehle. Bei
© Getty Images

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Der Größte in der Familie ist der Riesenkolibri mit einer Länge von bis zu 22 Zentimetern. Der "Brummer" der Anden verteidigt seine Futter-Plätze vehement. Blüten-Nektar saugt er nicht im typischen Schwirr-Flug auf, sondern meist im Sitzen. Und noch eine Besonderheit: Aufgrund seiner Größe schlägt er deutlich langsamer mit den Flügeln (10 bis 15 Mal pro Sekunde) als andere Kolibri-Arten.
© Getty Images

Der Größte in der Familie ist der Riesenkolibri mit einer Länge von bis zu 22 Zentimetern. Der "Brummer" der Anden verteidigt seine Futter-Plätze vehement. Blüten-Nektar saugt er nicht im typischen Schwirr-Flug auf, sondern meist im Sitzen. Und noch eine Besonderheit: Aufgrund seiner Größe schlägt er deutlich langsamer mit den Flügeln (10 bis 15 Mal pro Sekunde) als andere Kolibri-Arten.

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Darum müssen Kolibris so viel futtern

💡 Das Leben der Kolibris in Hochgeschwindigkeit ist ein Kraftakt: Um nicht zu verhungern, müssen die federleichten Flieger etwa alle 15 Minuten Nektar trinken. Für den Muskel-Aufbau benötigen sie zusätzlich Eiweiß, deshalb picken sie Insekten und Spinnen von den Blüten. Insgesamt schleusen Kolibris täglich rund das 3-fache ihres Eigengewichts an Nahrung durch ihren Mini-Körper.

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