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Schädlinge

Kellerasseln loswerden: So klappt es garantiert

  • Aktualisiert: 10.06.2024
  • 05:38 Uhr
  • Claudia Frickel

Kellerasseln im Haus oder Komposthaufen sind lästig, obwohl die urzeitlichen Krabbeltiere auch sehr nützlich sind. Wir verraten, mit welchen Hausmitteln und Tricks du die Asseln bekämpfen kannst, ohne sie zu töten.

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Kellerasseln: Das Wichtigste zu dem Krebstierchen

  • In der Erde im Garten oder im Komposthaufen wimmeln kleine, graue Tiere? Das sind wahrscheinlich Kellerasseln, auch Körnerasseln oder Raue Kellerasseln genannt. Du findest sie zudem im Keller oder wenn du Steine hochhebst.

  • Dutzende Arten von Kellerasseln leben in Deutschland, am liebsten da, wo es dunkel und feucht ist. Die ovalen und flachen Tiere besitzen nicht nur 14 Beine, sondern neben lungenartigen Organen gleichzeitig Kiemen.

  • Asseln sind keine Insekten, sondern Krebstiere. Die urzeitlichen Lebewesen existieren schon seit 250 Millionen Jahren auf der Erde, also lange vor Menschen und zeitgleich mit Dinosauriern.

  • Im Garten gehören Asseln neben Regenwürmern, Marienkäfern, Bienen und Hummeln zu den fleißigen und nützlichen Helfern. Sie verwandeln abgestorbenes, organisches Material in wertvollen Humus.

  • Kellerasseln übertragen keine Krankheiten - anders als Kakerlaken oder Mäuse. Sie richten zudem keine Schäden an. Trotzdem finden viele Menschen sie eklig. Willst du Asseln bekämpfen, solltest du das mit natürlichen Mitteln tun.

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Was sind Kellerasseln genau und woher kommen sie?

🌊 Die meisten der 10.000 Assel-Arten leben im Meer. Die Vorfahren von Kellerasseln stammen ursprünglich ebenfalls von dort. Diese Landasseln sind anspruchslos und haben sich darum aus Südwesteuropa fast auf der ganzen Welt verbreitet.

🐟 Kellerasseln besitzen bis heute Kiemen, genau wie Krebse und Fische. Bei Landasseln haben sich diese allerdings zurückentwickelt und sitzen an den Beinen. Trotzdem kommen sie noch zum Einsatz.

🫁 Die Asseln atmen auf zweierlei Weise. Zum einen entnehmen sie Sauerstoff aus dem feuchten Wasserfilm, der ihre Körper bedeckt. Zum anderen atmen sie mit Tracheen - das sind Atmungsorgane, die Insekten haben.

🌃 Die Tiere sind nachtaktiv und mögen Dunkelheit. Zudem brauchen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit, sonst trocknen sie aus und sterben. Sonne und trockene Luft vertragen sie nicht.

🥚 Weibchen bekommen bis zu dreimal pro Jahr Nachwuchs. Eier und Larven tragen sie in einer mit Flüssigkeit gefüllten Blase an der Bauchseite. Nach 40 bis 50 Tagen schlüpfen jeweils bis 70 Jungtiere. Eine Kellerassel kann zwei Jahre alt werden.

Kellerasseln loswerden: Mit welchen Hausmitteln du sie vertreibst

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Eine Kellerassel auf einem Stück Holz: Wenn es vermodert ist, dient es als Nahrungsquelle.
© picture alliance / imageBROKER | Reinhard, H.

Eine Kellerassel auf einem Stück Holz: Wenn es vermodert ist, dient es als Nahrungsquelle.

Eine Kellerassel von unten. In der Makroaufnahme ist die weiße Blase an der Brust zu erkennen, in der sich die Eier und Larven befinden.
© IMAGO / blickwinkel

Eine Kellerassel von unten. In der Makroaufnahme ist die weiße Blase an der Brust zu erkennen, in der sich die Eier und Larven befinden.

Viele Kellerasseln tummeln sich auf einem Baumstamm.
© picture-alliance/ dpa | XAMAX

Viele Kellerasseln tummeln sich auf einem Baumstamm.

Eine Kellerassel von vorn. Augen, Fühler, Panzer und Füße sind sichtbar.
© picture alliance / Sigrid Gomber

Eine Kellerassel von vorn. Augen, Fühler, Panzer und Füße sind sichtbar.

Die Asseln kannst du an der grauen Farbe und den halbkreisförmigen Ringen erkennen.
© picture alliance / blickwinkel/F. Hecker | F. Hecker

Die Asseln kannst du an der grauen Farbe und den halbkreisförmigen Ringen erkennen.

So sehen Kellerasseln aus: Wie du die Krebstiere erkennst

📏 Kellerasseln messen circa 1 bis 1,8 Zentimeter, sind also maximal so lang wie zwei Würfelseiten.

🦵 Erwachsene Tiere krabbeln mit sieben Beinpaaren: Die 14 Beine heben und senken sie wellenförmig, um sich flink fortzubewegen. Von den zwei Fühlerpaaren ist nur eins erkennbar. Obendrein haben Kellerasseln eine Schwanzplatte, an denen Tastorgane sitzen.

🎨 Der Rückenpanzer ist gezackt, durch halbe Ringe gegliedert und oben braungrau bis dunkelgrau. Die eng verwandten Mauerasseln sind dagegen braun. Die Augen sehen aus wie dunkle Punkte.

🐖 Wegen ihrer grauen Farbe haben die Tiere wahrscheinlich ihren Namen bekommen: Assel stammt vom lateinischen "asselus" ab, das heißt Eselchen. Der lateinische Name "Porcellio scaber" bedeutet raues Schweinchen.

🐛 Die Larven sind wie die Eltern flach und oval, aber kleiner und durchsichtig-weiß. Sie haben zunächst nur sechs Beinpaare, ein weiteres entwickelt sich erst nach verschiedenen Häutungen.

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Wo sind Kellerasseln am häufigsten zu finden?

Kellerasseln verstecken sich tagsüber und krabbeln erst nachts heraus, wenn es kühler ist. Dann begeben sie sich auf Nahrungssuche.

Die Krebstiere sind besonders häufig draußen zu finden, kommen aber zudem nach drinnen.

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Kellerasseln im Garten

  • Kellerasseln ernähren sich in freier Natur vor allem von abgestorbenen und faulen Pflanzen. Das haben sie mit Fruchtfliegen und Maden gemein. Anders als diese mögen sie außerdem morsches Holz sowie Pilzgeflechte. Die Tiere siedeln sich gern in der Nähe ihrer Futterquelle an.
  • Darum leben Asseln oft in der feuchten Umgebung eines Komposthaufens oder bei abgestorbenen Bäumen und altem Holz. Unter Sträuchern, Steinen und Blumentöpfen finden sie Schutz.
  • Auch in Beeten wohnen sie oft - und manchmal in Gewächshäusern. Dort können die Tiere lebende Pflanzen futtern, wenn sie nichts anderes finden.

Kellerasseln im Haus

  • Kellerasseln gelangen über winzige Ritzen, Luftschächte und Fugen ins Haus. Am liebsten verziehen sie sich dann in Keller und Garage, oder wie Silberfische in Bäder. Hauptsache, es ist dort dunkel, feucht und kühl.
  • In Innenräumen fressen die Tiere häufig Obst und Gemüse an, das dort frisch gelagert ist. Sonst richten sie keine Schäden an.
  • Asseln können es sich zudem in Blumentöpfen gemütlich machen. Anders als Trauermücken oder Thripse können sie nicht fliegen.
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Welche Hausmittel vertreiben Kellerasseln effektiv?

Kellerasseln sind genau wie Stinkwanzen harmlose Tiere. Weder fressen sie Kleider an wie Motten, noch beißen sie dich, so wie Bettwanzen.

Wenn du dich vor den schnellen Krabblern ekelst oder einen großen Befall entdeckt hast, kannst du Kellerasseln bekämpfen.

Hausmittel sind meist völlig ausreichend. Wiederhole die folgenden Tipps gegen Kellerasseln am besten mehrere Tage lang, damit du alle Tiere erwischst.

Kellerasseln übertragen keine Krankheiten - anders als Kakerlaken oder Mäuse. Sie richten zudem keine Schäden an. Trotzdem finden viele Menschen sie eklig. Willst du Asseln bekämpfen, solltest du das mit natürlichen Mitteln tun.
Kellerasseln übertragen keine Krankheiten - anders als Kakerlaken oder Mäuse. Sie richten zudem keine Schäden an. Trotzdem finden viele Menschen sie eklig. Willst du Asseln bekämpfen, solltest du das mit natürlichen Mitteln tun.© Imago Images

Salbei, Backpulver oder Zimt gegen Kellerasseln

Du entdeckst Kellerasseln immer an der gleichen Stelle oder hast herausgefunden, wo sie ins Haus kommen? Ihre Wege kannst du ganz einfach blockieren.

Du kannst an diesen Stellen Salbeiblätter verteilen oder Zimt verstreuen. Diese Gerüche mögen die Asseln überhaupt nicht und meiden die Orte darum. Backpulver hilft ebenfalls.

Weingeist oder Gemüse als Köder gegen Kellerasseln

Statt sie zu vertreiben, kannst du Asseln anlocken. Schneide Löcher in eine Karotte oder Kartoffel. Lege sie auf einen Teller und stelle ihn dorthin, wo du Exemplare gesehen hast.

Die Tiere werden sich über den Köder hermachen. Früh am Morgen nimmst du den Teller und leerst die Asseln auf Komposthaufen und Beet. Dort können sie ihre nützliche Arbeit verrichten. Entdeckst du weitere Tiere, kehrst du sie mit Besen und Kehrblech auf. Die Tageszeit ist wichtig, damit die Asseln noch aktiv und nicht versteckt sind.

Alternativ nimmst du eine leere Glasflasche und füllst wenige Tropfen von stark riechendem Weingeist hinein. Lege die Flasche flach auf den Boden. Am nächsten Morgen leerst du die Flasche über dem Kompost aus.

Ein nasses Handtuch gegen die Asseln

Als einfache Falle für Kellerasseln dient ein nasses Geschirrtuch. Das lockt die Tiere an.

Platziere das Tuch abends in einer dunklen Ecke auf dem Boden. Frühmorgens nimmst du das Geschirrtuch und schüttelst es über dem Komposthaufen aus.

Kellerasseln bekämpfen und töten mit diesen Mitteln

☠ Kellerasseln musst du nicht umbringen, weil sie nicht schädlich sind. Möchtest du sie trotzdem töten, solltest du keinesfalls chemische Mittel verwenden. Die Gifte schaden anderen Hausbewohnern und Tieren.

🪲 Kieselgur ist ein feines, natürliches Pulver, das gegen Asseln und Insekten wie Brotkäfer und Teppichkäfer wirkt. Es ist scharfkantig und zerstört den Panzer, wodurch die Tiere austrocknen. Streue das Mittel an Laufwegen und Schlupflöchern aus. Es ist für Menschen ungefährlich, du solltest es trotzdem nicht einatmen.

👃 Klebefallen locken Kellerasseln mit Duftstoffen an. Sie haften daran und sterben. Achte darauf, dass die Fallen ohne Insektizide auskommen.

🪳 Eine:n Kammerjäger:in brauchst du nur zu holen, wenn sich die Asseln immer weiter vermehren.

Kellerasseln vorbeugen - damit hältst du die Krabbeltierchen fern

Wenn du vorsorgst, nisten sich Kellerasseln erst gar nicht bei dir ein. Dabei helfen die folgenden Tipps. 

Lüften und Räume trocken halten

Kellerasseln benötigen zum Leben eine hohe Luftfeuchtigkeit. Du solltest also dafür sorgen, dass Räume möglichst trocken sind. Das schaffst du mit Stoßlüften. Noch effektiver ist fünfminütiges Querlüften mit Fenstern in gegenüberliegenden Zimmern, damit es Durchzug gibt.

Trockne keine Wäsche in Zimmern, die du nicht lüften kannst, und hänge feuchte Badematten auf. Wische die Dusche nach der Nutzung trocken.

Lasse Gemüse nicht offen im Keller stehen, damit sich keine Asseln ansiedeln.
Lasse Gemüse nicht offen im Keller stehen, damit sich keine Asseln ansiedeln.© Getty Images / Oleg Opryshko

Nahrungsquellen wegnehmen und Böden sauber halten

Obst und Gemüse solltest du nicht offen im Keller aufheben, wenn sich dort Asseln eingenistet haben.

Zur Not ernähren sich die Tiere von Krümeln und anderen Abfällen, ebenso wie Ameisen und Kakerlaken. Lasse also nichts offen stehen, verschließe den Biomülleimer gut und halte die Böden sauber, indem du regelmäßig saugst. Das gilt ebenso für versteckte Ecken im Keller.

Die Tiere selbst solltest du nicht einsaugen - im Beutel fühlen sie sich wie im Schlaraffenland.

Staunässe vermeiden und Zimmerpflanzen pflegen

Kellerasseln freuen sich, wenn sie Staunässe in Blumentöpfen finden. Entferne das Wasser oder lasse es abfließen.

Entferne außerdem faulige Blätter von Zimmerpflanzen, denn die fressen Asseln gern.

Verstecke und Zugangswege verschließen

Beseitige mögliche Schlupflöcher und Einfallstore für Asseln. Dichte darum Fugen, Ritzen, Spalten und Löcher in Tapeten, Wänden, Böden und an Mauern mit Silikon ab.

An Kellerfenster helfen engmaschige Fliegengitter, Kellerasseln und andere ungebetene Gäste draußen zu halten.

Natürliche Fressfeinde im Garten 

Damit sich im Garten nicht zu viele Kellerasseln breitmachen, kannst du auf ihre natürlichen Feinde setzen. Die kommen von allein, wenn dein Garten tierfreundlich gestaltet ist. Fressfeinde helfen übrigens auch, wenn du Schnecken im Garten loswerden willst.

Asseln dienen anderen Tieren als Nahrung – zum Beispiel Maulwürfen, Spinnen, Spitzmäusen, Igeln, Kröten oder Vögeln.

Schimmel-Alarm: Warum Asseln dich darauf aufmerksam machen

Kellerasseln können dich vor Schimmel in der Wohnung bewahren.
Kellerasseln können dich vor Schimmel in der Wohnung bewahren.© picture alliance / PantherMedia | Andriy Popov

Wenn sich Kellerasseln in deiner Wohnung tummeln, heißt das, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist - jedenfalls da, wo sie sich befinden. Darauf weist das Umweltbundesamt hin.

Zu viel Feuchtigkeit in der Luft führt oft zu Schimmel und der ist gesundheitsschädlich.

Hast du Asseln entdeckt, solltest du sie nicht nur bekämpfen, sondern unbedingt dafür sorgen, dass es in den Räumen trockener wird.

Damit verhinderst du, dass sich Schimmelpilze bilden - und beugst Asseln vor, denn die mögen Feuchtigkeit.

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