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Wärmepumpe, Gasheizung und Co.: Welche Heizung ist die beste?

  • Veröffentlicht: 23.06.2023
  • 09:21 Uhr
  • Galileo

Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz müssen sich zahlreiche Menschen in Deutschland mit dem Thema Heizung beschäftigen. Wie du heizen kannst und welche Vorteile die verschiedenen Heiz-Systeme haben, erklären wir hier. Im Video: 5 Fragen an die Heizung.

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Das Wichtigste in Kürze zum Heizungsgesetz

  • Das von der Bundesregierung geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll am 1. Januar 2024 in Kraft treten. Das Heizungsgesetz soll den Klimaschutz beim Heizen verbessern.

  • So soll der Anteil erneuerbarer Energien bei Heizungen von 65 Prozent nur für Neubauten verpflichtend sein. Für Bestandsbauten sieht das Gesetz noch keine Pflicht vor, stattdessen müssen die Kommunen bis 2028 eine Planung für ein Fernwärmenetz vorlegen.

  • Rund um das Heizungsgesetz gibt es zahlreiche Diskussionen. Dabei geht es um die Höhe der Förderung, den Schutz von Mieter:innen vor hohen Mietsteigerungen und die Umsetzbarkeit der Ziele.

  • In Deutschlands Wohnungen wurde 2022 laut einer Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zu 49,3 Prozent mit Gas geheizt. Dahinter folgen mit 24,7 Prozent Heizöl und mit 14,2 Prozent Fernwärme. Wärmepumpen erreichen lediglich einen Anteil von drei Prozent.

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Die gängigsten Heizungsarten

⛽️ Brennwertkessel: Klassisch werden diese mit Öl oder Gas betrieben. Weil neben den Brennstoffpreisen auch die CO2-Abgabe jährlich steigt, wird das Heizen mit fossilen Brennstoffen immer teurer. Moderne Gasheizungen erziehen hohe Wirkungsgrade, manche sind zudem später ohne Probleme auf Wasserstoff umrüstbar. Ölheizungen sollen ab 2026 nicht mehr verbaut werden dürfen.

🌬 Wärmepumpe: Aus der Umweltluft, dem Grundwasser oder dem Boden kann je nach Art der Wärmepumpe Energie gewonnen werden. Sie eignen sich auch zum Betreiben einer Heizung - allerdings ist die verfügbare Temperatur in der Regel nicht sehr hoch. Daher sollte klassische Wandheizkörper für den optimalen Betrieb einer Wärmepumpe gegen eine Fußbodenheizung ausgetauscht werden. Bei Bestandsgebäuden ist außerdem die bestehende Dämmung nicht gut genug - die Wärmepumpe kann nicht effizient arbeiten. Zwar ist für ihren Betrieb Strom nötig, der kann aber beispielsweise über eine Solaranlage gewonnen werden.

☀️ Solarthermie: Solarkollektoren sammeln Energie, um damit Warmwasser zur Verfügung zu stellen. Zwar reichen solche Anlagen im Sommer aus, für die Bereitstellung von Heizungswärme im Winter sind sie nicht geeignet - hier ist eine zeitweise Unterstützung durch eine andere Heizungsart nötig.

🔀 Hybridheizung: Solarthermie-Anlagen werden oft mit modernen Gasheizungen oder Wärmepumpen kombiniert. So muss beispielsweise die Gasheizung nur zum Heizen zum Einsatz kommen, was ökologisch sinnvoll und nachhaltig ist.

🌲 Holzofen: Das Heizen mit Holz bringt keine allzu hohe CO2-Belastung mit sich - allerdings entsteht Feinstaub. Klassischen Holz- und Kachelöfen wird oft ein besonderer Charme nachgesagt, allerdings ist das manuelle Nachlegen von Holz mühsam und für das Beheizen eines ganzen Hauses nur mit Einschränkungen geeignet.

🌳 Pelletheizung: Zusammengepresste Holzspäne dienen als Brennstoff - trotzdem gilt die Heizungsart bei der Verwendung von Staubfiltern als umweltfreundlich. Es gibt verschiedene Varianten, entsprechend können sich auch die Kosten unterscheiden. Förderungen sind bei umweltfreundlichen Systemen möglich.

💡 Blockheizkraftwerk: Aus unterschiedlichen Energiequellen kann ein Blockheizkraftwerk Strom erzeugen - und nebenbei auch Wärme. Zwar lässt es sich gut kombinieren mit anderen Heizungsarten, allerdings sind die Anschaffungskosten sehr hoch. Daher macht es für große Gebäude mehr Sinn als beispielweise für Einfamilienhäuser.

➡️ Fernwärme: Ohne eigene Heizung im Haus sorgt Fernwärme für die nötige Wärmeversorgung. Voraussetzung ist natürlich der Anschluss an ein Heizkraftwerk in der Nähe - der bringt allerdings auch die Abhängigkeit von einem Anbieter mit sich. Wie ökologisch diese Heizungsart ist, hängt natürlich vom Heizkraftwerk ab.

🔌 Elektroheizung: Bei Elektroheizungen gibt es ältere Varianten wie die Nachtspeicherheizung oder auch modernere wie Infrarotheizungen. Der Nachteil: Sie verbrauchen viel Strom.

🔋 Brennstoffzellen-Heizung: Statt Gas oder Öl nutzen Brennstoffenzellen-Heizungen Wasserstoff oder Biogas. Damit sind diese Heizungen in der Regel emissionsärmer als Brennwertkessel und weisen zudem einen höheren Wirkungsgrad auf.

❗️ Neben der Heizung ist die Dämmung von zentraler Bedeutung für nachhaltiges und effizientes Heizen. Je besser ein Haus oder eine Wohnung gedämmt ist, desto weniger Energie ist zum Heizen nötig.

Du kannst auch Heizkosten sparen, indem du die Rollläden nutzt, nachts richtig heizt, bestimmte Hausmittel anwendest oder deine Heizung entlüftest. Beachte auch, ab welcher Temperatur du heizen solltest, um Schimmel zu vermeiden.

Diese Heizungen müssen 2024 ausgetauscht werden

Unabhängig vom neuen Heizungsgesetz greift 2024 schon ein bestehendes Gesetz: So müssen einige der bestehenden Öl- und Gasheizungen ausgetauscht werden, wenn sie 30 Jahre oder älter sind und das Haus verkauft wird. Es gelten zahlreiche Ausnahmen - unter anderem muss die Heizung nicht ausgetauscht werden, wenn die aktuellen Bewohner:innen bereits vor dem 1. Februar 2022 in dem Wohnhaus gelebt haben.

Gleichzeitig gilt trotz des neuen Heizungsgesetzes: Bis 2045 müssen funktionierende Öl- und Gasheizungen nicht ersetzt werden. Erst wenn sie nicht mehr repariert werden können, müssen neue Heizungen gemäß dem GEG eingebaut werden.

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