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Gefälschte Marken: So fällst du nicht auf gefakte Produkte rein

  • Veröffentlicht: 02.07.2023
  • 14:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Gefälschte Marken kosten wenig und sehen dem teuren Original zum Verwechseln ähnlich. Aber wer Jeans, Handtaschen, Handys oder Kopfhörer mit falschem Label kauft, macht sich strafbar. Denn: Produktpiraterie ist verboten. Ob du bereits gegen das Gesetz verstoßen hast, erfährst du hier.

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Das Wichtigste zum Thema Gefälschte Marken

  • 2022 betrug der Schaden durch gefälschte Produkte für die deutsche Wirtschaft rund 60 Milliarden Euro. Das hat das Instituts der Deutschen Wirtschaft in einer Studie ermittelt. Hierbei handelt es sich aber oft auch um Produktionsmaschinen oder Medikamente mit falschem Label.

  • Produktpiraterie ist strafbar. Im Alltag begegnen dir vor allem in Urlaubsländern öfter Uhren, Taschen, Kleidung oder Hifi-Gadgets mit falschem Markennamen. Auch *online wimmelt es von *Fake-Ware*.

  • Willst Du wissen, woran Du gefälschte Marken erkennen kannst und ob Du Dich strafbar machst, wenn Du sie durch den Zoll bringst? Lies weiter.

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Produktpiraterie: Daran kannst Du gefälschte Marken erkennen

👗 Verarbeitung: Oft hilft schon ein genauer Blick und Du siehst, dass bei Mode, Schuhe oder Taschen die Nähte unsauber gesetzt sind, das Futter nicht ordentlich abgesteppt ist oder der Zuschnitt irgendwie schief aussieht. Selbst bei Elektrogeräten sitzen Druckknöpfe oder kleinere Einzelteile locker oder das Gehäuse wirkt falsch verschweißt. Auch das Material verrät häufig die Fake-Ware.

💰 Preis: Es gibt eine ganz einfache Regel: Ist der Preis zu schön, um wahr zu sein, solltest Du auf jeden Fall skeptisch sein! Klar, gibt es immer wieder Angebote, Ausverkäufe oder Restposten. Also immer genau nachschauen, warum der Preis so tief ist. Im Zweifel mit dem Originalpreis auf der Homepage der Marke vergleichen.

🛡 Markenname: Manche Hersteller ändern den Markennamen sogar leicht ab, tauschen vielleicht einen Buchstaben, damit sie behaupten können, die Ware sei ja gar nicht gefälscht. Auch bei Emblemen und Firmenlogos wird gerne geschwindelt. Dann schaut das Wappentier schon mal nach rechts anstatt nach links. Diese Produkte nennt man nicht Fälschung, sondern Plagiat.

📜 Zertifikate: Besonders dreist sind falsche Echtheitszertifikate. Bei Taschen oder auch Uhren und Elektrogeräten lohnt es sich, diese Zertifikate aber auch Garantiescheine oder Gebrauchsanweisungen genauer unter die Lupe zu nehmen. Sind dort Rechtschreibfehler zu finden, oder entpuppt sich der Text als schlechte Übersetzung, handelt es sich kaum um eine Luxusmarke.

🛍 Händler:innen: Viele Luxusmarken sind nur in den eigenen Stores oder aber bei ausdrücklich lizenzierten Händler:innen erhältlich. Hierzu gibt es meist Storefinder auf den Webseiten der Labels. Misstrauisch solltest Du werden, wenn Dir fliegende Händler:innen Luxustaschen anbieten oder Du sie auf einem Wochenmarkt im Urlaubsland entdeckst.

📦 Verpackung: Je teurer eine Uhr oder eine Tasche, ein Schuh oder ein Elektrogerät, desto exklusiver auch die Verpackung. Wirkt das Ganze brüchig, schlecht vernäht oder verklebt, heißt es Obacht. Auch bei Schriftzügen oder Anleitungen auf der Verpackung immer die Rechtschreibung prüfen.

Gefälschte Marken: Der Boom der Produktpiraterie

Gefälschte Marken unter Druck: Die Plagiate werden nicht nur einbehalten, sondern auch vernichtet. Geschädigte Unternehmen können ihren Vernichtungsanspruch geltend machen, damit diese Ware auf keinen Fall mehr in Umlauf kommt. Meist landet die Ware dann in der Presse oder im Häcksler. Das Foto zeigt die Vernichtung zehntausender Sportschuhe unter den wachsamen Augen der Zollbeamt:innen in Hamburg.
Gefälschte Marken unter Druck: Die Plagiate werden nicht nur einbehalten, sondern auch vernichtet. Geschädigte Unternehmen können ihren Vernichtungsanspruch geltend machen, damit diese Ware auf keinen Fall mehr in Umlauf kommt. Meist landet die Ware dann in der Presse oder im Häcksler. Das Foto zeigt die Vernichtung zehntausender Sportschuhe unter den wachsamen Augen der Zollbeamt:innen in Hamburg.© picture alliance / dpa | Christian Charisius

38 Prozent der Deutschen geben zu, schon einmal gefälschte Produkte gekauft zu haben, die Hälfte davon sogar bewusst. Weit vorne unter den Herstellerländern gefälschter Markenartikel liegt China. Gut 55 Prozent der beschlagnahmten Waren durch den deutschen Zoll stammten 2021 von dort.

Dabei handelt es sich aber gar nicht immer um unsere Urlaubsmitbringsel, sondern meist um ganze Maschinen oder Industrieanlagen. Deshalb kommen die großen Schadenssummen, die diese Fälschungen für die Wirtschaft bedeutet, nicht durch kleine versprengte Betrüger in Hinterzimmern zustande, sondern durch kriminell organisierte Strukturen und oft durch Wettbewerber, die einen Konkurrenten um sein Patent betrügen. Vertreter:innen der Wirtschaft sehen den Trend mit Sorge. Besonders das Internet trägt immer mehr zur Verbreitung der Fälschungen bei. Mehr erfährst Du unten.

Was Privatleute angeht, sind es meist jungen Menschen bis 24 Jahre, die wissentlich zum Fake-Model greifen, auf Kleidung oder Accessoires abgesehen. 17 Prozent begehren Fake-Ware aus dieser Kategorie. Mit 14 Prozent folgen Schuhe auf Platz zwei und Elektrogeräte mit 13 Prozent auf Platz drei.

Auch wer im Urlaub ein vermeintliches Luxus-Schnäppchen auf einem Wochenmarkt findet oder aber auf dem heimischen Flohmarkt denkt, das ist der Mode-Jackpot, sollte vorsichtig sein. Wer Betrüger:innen aufsitzt, sollte die entsprechenden Händler:innen der Polizei melden. Willst du mehr über die Gefahren, die durch den Umgang mit gefälschten Waren auftreten, erfahren und darüber, ob der Besitz oder die Einfuhr strafbar sind? Dann lies weiter.

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Fake-Marken: Hier verbirgt sich die Gefahr

👟 Besitz: In Deutschland ist der Besitz eines gefälschten Markenartikels nicht strafbar. Trägst du also eine Tasche oder Uhr auf der Straße und diese wird erkannt, kann dir nicht wirklich etwas passieren. Eventuell kann der Originalhersteller aber auch dem Käufer oder der Käuferin gegenüber Schadensersatz gültig machen. In manchen Urlaubsländern ist der Einkauf strafbar!

🛑 Einfuhr: Selbst das Mitbringen gefälschter Ware aus dem Urlaub ist für Reisende nach Deutschland nicht strafbar. Allerdings nur, wenn ersichtlich ist, dass die Ware rein für den Privatgebrauch bestimmt ist und unter einem bestimmten Wert liegt. Außerdem dürfen Zollbeamt:innen unabhängig vom Wert die Ware beschlagnahmen und vernichten lassen.

🏭 Herstellung: Wer ein Produkt oder eine Marke fälscht, verletzt unter anderem das Urheberrecht. Dies kann zum Beispiel im Design liegen oder auch in einem technischen Patent oder bei Kosmetik zum Beispiel in der Rezeptur. Gefälschte Ware, die als echte in Umlauf gebracht wird ist Betrug. Hersteller:innen drohen empfindliche Geldstrafen. Je nach Fall müssen sie mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren rechnen. Außerdem können geschädigte Unternehmen auf Schadensersatz klagen.

💶 Verkauf: Wer gefälschte Marken verkauft, macht sich strafbar. Das kann auch passieren, wenn Du die Fake-Tasche, die dir vor zwei Jahren noch gefallen hat, im Internet weiterverkaufst. Wer richtig gewerbsmäßig mit gefälschten Produkten handelt, kann in Deutschland eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren erhalten. Eine Geldstrafe gilt als sicher.

🚑 Gesundheit: Viele der gefälschten Produkte sind aus minderwertigem Material hergestellt. So können Stoff oder Futter von Modeartikeln gesundheitsschädlich gewaschen worden sein, giftige Farbe enthalten. Das Material kann starke Allergien hervorrufen oder mit möglicherweise krebserregenden Inhaltsstoffen belastet sein. Besondere Vorsicht gilt gefälschter Kosmetik oder gar Medikamenten, da der Körper diesen viel direkter ausgesetzt ist. Aber auch **Elektrogeräte können durch *falsche Verarbeitung* Kurzschlüsse oder Schwelbrände verursachen.

Gefälschte Marken online: Darauf solltest du im Internet achten

Im Internet wird Dir nicht nur die ein oder andere gefälschte Tasche oder ein Fake-Sneaker angeboten. Hier gibt es ganze Shops, die gefälschte Marken verkaufen. Orderst Du diese im Ausland, kann der Zoll dein Paket beschlagnahmen. Du kannst auch ernsthaftere Probleme erhalten, wie zum Beispiel eine Schadensersatzklage des Herstellers der Original-Marke.

Checke am besten erst einmal die Händler:innen ordentlich. Ist das Onlineportal lizenziert für den Verkauf der Luxusware? Gibt es ein Impressum mit korrekten Kontaktdaten? Klärt der Shop Dich über Widerrufs- und Umtauschrechte auf?

Auch ein Preisvergleich mit der Ware auf der Original-Homepage des Labels lohnt sich immer. Denn im Netz gilt, was im echten Leben gilt: Ist der Preis zu schön, um wahr zu sein, sei skeptisch! Wimmeln die Homepage und das Angebot von Rechtschreibfehlern, sei skeptisch!

Überprüfe auf jeden Fall die Zahlungsmethoden, vermeide Vorkasse. Sicherer sind Seiten, die ein geprüftes System wie Paypal anbieten. Auch Zahlungen mit Kreditkarte sind meist sicherer, da es möglich sein sollte, das Geld mit einem Chargeback, also einer Rückabwicklung der Transaktion, wieder einzuziehen.

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Häufige Frage zu gefälschten Marken

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