Biografie zu Christoph Waltz
Christoph Waltz kommt am 4. Oktober 1956 in Wien als Sohn der österreichischen Kostümbildnerin Elisabeth Urbancic und dem deutschen Kostümbildner Johannes Waltz zur Welt. Seine zweite und aktuelle Ehefrau ist Judith Holste, ihres Zeichens ebenfalls eine Kostümbildnerin. Mit ihr ist Christoph Waltz seit 2013 verheiratet, das Paar hat eine gemeinsame Tochter. Aus einer ersten Ehe hat der Mime zusätzlich drei Kinder.
In die Filmbranche zieht es Christoph Waltz bereits während seiner Schulzeit. Zunächst will er eigentlich Kameramann werden, doch letztendlich entscheidet er sich doch für die Schauspielerei. Er besucht dazu die Wiener Schauspielschule "Max Reinhardt Seminar" sowie später das "Lee Strasberg Theatre Institute" in New York.
Die Schauspielkarriere von Christoph Waltz beginnt ab 1977 auf deutschsprachigen Theaterbühnen sowie nach und nach im deutschen Fernsehen. Vor allem in TV-Krimis wie etwa Derrick, Schimanski, Ein Fall für zwei usw. wird er zum gerngesehenen Dauerbösewicht. In der hundertsten Sendung der Krimireihe Der Alte (1986; Folge: Zwei Leben) spielte er den Mörder des langjährigen Kriminalhauptkommissars Erwin Köster (Siegfried Lowitz).
Christoph Waltz TV-Karriere zwischen Schlagerstar und Verbrecher
RTL verhilft Christoph Waltz nach fast 20 Jahre Schauspielkarriere zu einer ersten Paraderolle als Schlagersänger und Schnulzendarsteller Roy Black. Für seine Darstellung des geborenen Rock-and-Rollers im eingeschnürten Korsett eines Schlagerfuzzis in der Filmbiographie Du bist nicht allein – Die Roy Black Story (1996) erhält Christoph Waltz viel Lob und unter anderem den Bayerischen Fernsehpreis sowie den Goldenen Löwen als jeweils Bester Darsteller. 1998 folgt dann mit der Liebeskomödie Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit sein Durchbruch auf der Kinoleinwand.
Mehr Aufsehen erregt Christoph Waltz aber weiter im Fernsehen, etwa mit der Sat.1-Produktion Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker (2001), worin die 1976 tatsächlich geschehene Entführung des Studenten Richard Oetker durch den KFZ-Mechaniker Dieter Zlof (Christoph Waltz) aufgearbeitet wird. Der spektakuläre Kriminalfall, bei dem einst 21 Millionen D-Mark Lösegeld flossen und spurlos verschwanden, bewegt auch 25 Jahre später noch die Menschen und machen das Entführungsdrama zu einer der erfolgreichsten TV-Produktionen des Jahres.
Christoph Waltz erobert Hollywood
Durch die zahlreichen Erfolge im deutschen Fernsehen wird auch Hollywood auf den Mimen aufmerksam – insbesondere der Regisseur Quentin Tarantino. Mit dem deutsch-US-amerikanischen Kriegsfilm Inglourious Basterds (2009; mit Brad Pitt und Diane Kruger) gelingt Christoph Waltz als SS-Standartenführer Hans Landa der internationale Durchbruch und gewinnt sogar den Oscar als Bester Nebendarsteller. Mit seiner Darbietung in Inglourious Basterds etabliert sich Christoph Waltz über Nacht in Hollywood und Folgeangebote lassen nicht lange auf sich warten.
So ist er im Jahre 2011 gleich in vier großen Kino-Produktionen auf der Kinoleinwand zu sehen: Er spielt in dem Superhelden-Abenteuer The Green Hornet (mit Cameron Diaz und James Franco) den schurkischen Gegenspieler des Titelhelden Green Hornet (Seth Rogen), in dem Zirkusdrama Wasser für die Elefanten (mit Robert Pattinson und Reese Witherspoon) verkörpert er einen sadistischen Zirkusdirektor und gewaltsamen Ehemann, in dem in Bayern gedrehten Mantel-und-Degen-Abenteuer Die drei Musketiere (mit Luke Evans, Milla Jovovich und Orlando Bloom) gibt er den machtbesessenen und tückischen Kardinal Richelieu und in dem schwarz-humorigen Kammerspiel Der Gott des Gemetzels (mit Jodie Foster und Kate Winslet) von Regisseur Roman Polanski agiert Christoph Waltz als zynischer Anwalt und Familienvater.
Sein Lieblingsregisseur in Hollywood bleibt aber Quentin Tarantino. Dieser gibt Christoph Waltz in dem 2012 entstandenen Western Django Unchained (mit Leonardo DiCaprio und Samuel L. Jackson) die zentrale Rolle als deutschen Zahnarzt und Kopfgeldjäger Dr. King Schultz, der gleichzeitig der Befreier und Mentor des Sklaven Django Freeman (Jamie Foxx) ist. Der Charakter des charmanten, gebildeten aber auch etwas sarkastischen Kopfgeldjägers ist Christoph Waltz wie auf den Leib geschneidert. Und so wird er abermals mit den drei großen Film-Trophäen Oscar, Golden Globe und BAFTA als Bester Nebendarsteller geehrt.
Christoph Waltz nächster Ritterschlag als Bond-Schurke
In dem 24sten James-Bond-Abenteuer mit dem Titel Spectre (2015; mit Léa Seydoux und Ralph Fiennes) erwacht die legendäre Verbrecherorganisation samt dessen Oberschurken Ernst Stavro Blofeld wieder zum Leben. Blofeld und Spectre machten bereits Sean Connery als James Bond in den frühen 1960ern das Leben zur Hölle. Nun knöpft sich Christoph Waltz alias Ernst Stavro Blofeld den aktuellen James Bond alias Daniel Craig vor. Neu ist der Aspekt, im Gegensatz zu den alten Bond-Abenteuern, dass Ernst Stavro Blofeld und James Bond eine gemeinsame Kindheit hatten, denn Blofelds Vater war Bonds Ziehvater, nach dem dessen Eltern bei einem schweren Unfall ums Leben kamen.
Wie nun im Juli 2019 der Presse zu entnehmen ist, schlüpft Christoph Waltz auch in Bond Nummer 25 in die Rolle des Ernst Stavro Blofeld. Hier wird er sich den Part der dunklen Seite mit dem ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichneten Bohemian-Rhapsody-Darsteller Rami Malek teilen. Mal sehen, wer im direkten Vergleich böser spielen kann.